Wie immer .....
wenn ein neues Jahr beginnt
28. Dezember 2000
Wie immer! Bunte Lichtfontänen, Böller, Feuerräder und viele Menschen auf den Straßen begrüßen das neue Jahr. Wie immer? Wahrscheinlich, denn der Übergang vom alten ins neue Jahr läuft zumeist in festen Bahnen ab. Menschen feiern ausgelassen Silvesterpartys, schauen zum 99. Mal „Diner for one“, amüsieren sich in Kneipen und sind oft ab Mitternacht in den Straßen ihrer Wohnorte unterwegs. Sektkorken knallen, man grüßt mit einem „Prosit Neujahr“. Glück wird gewünscht, gute Vorsätze gefasst und dann geht’s weiter mit den nunmehr Neujahrspartys. Doch wo bleibt das alte Jahr, das jetzt - alt, faltig und gebeugt - dem neuen, noch so jungen Jahr Platz machen muss? Wo bleibt es mit all seinen Geschichten, Ereignissen, mit seinen traurigen und fröhlichen Höhepunkten. Manche freuen sich, dass dieses Jahr vorbei ist, denn damit sind auch die „guten“ Vorsätze weg, die man gefasst und doch nicht eingelöst hat. Wie immer.
Täte es uns allen nicht auch einmal gut, etwas länger Rückblick zu halten? Auf die Ereignisse des vergangenen Jahres aber auch auf den persönlichen Weg, der Silvester um Mitternacht endet. Was haben wir gemacht? Sind wir nur egoistisch durch das Jahr gegangen, ohne Blick nach links oder rechts? Haben wir an unsere Mitmenschen nur solange gedacht, wie ihr Pech oder Unglück Nachrichtenwert hatte - oder beschäftigt uns dies alles weiter? Oft hat man den Eindruck, dass das Leben, das Jahr, bei vielen so einfach vorbeigeht, ohne dass sie je nach dem Sinn, dem woher und dem wohin fragen. Genau dies sollten wir aber gerade beim Jahreswechsel wenigstens für einen Moment bedenken und darum bitten, dass Gott uns weiter begleiten möge, dass er unser aller Leben in den Händen hält und lenkt. Und dann hören wir die Kirchenglocken, die das neue Jahr einläuten. Wie immer? Nein, bestimmt nicht wie immer, wenn wir uns neben allem Spaß einen Moment Zeit zu Rückblick und Besinnung nehmen. Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Jahr, Gottes Segen und Begleitung.
