Stresszeit Advent?

Lebkuchen "pflastern" den Weg zur Krippe

15. Dezember 2000


Die ersten Lebkuchen lagen bereits Ende September in den Supermärkten. Da tauchte schnell die Frage auf: Brauchen wir Menschen immer längere Anläufe für die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest? Die Kaufleute wollen in der Vorweihnachtszeit möglichst hohe und immer höhere Umsätze machen. Das sei ihnen gegönnt. Aber geht es im Advent vorrangig um Geschäftigkeit und Trubel in glanzvoll geschmückten Warenhäusern? Viele Menschen eilen hektisch mit zum Teil sogar verkniffenen Gesichtern von einer Besorgung zur nächsten und von einer "gemütlichen" Weihnachtsfeier zur anderen. Geht es denn nicht auch anders?

Der Advent, die Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft Jesu Christi, sollte die Menschen nachdenklich stimmen. Sie müßten sich mehr Zeit und Ruhe gönnen. Wer auf gute Gedanken kommen will, sollte die Kerzen am Adventskranz anzünden und die "Seele baumeln lassen". In der Adventszeit geht es auch um eine persönliche Standortbestimmung. Wozu sind wir gut auf der Welt? Trägt uns unser Glaube noch - oder hat er sich im Lauf der Zeit zu nur noch Sitte und Brauchtum gewandelt? Je ernsthafter wir uns diese Fragen stellen und prüfen, um so klarer wird uns bewusst, wie sehr wir alle im Leben auf Zuspruch angewiesen sind - auf Unterstützung und Orientierung, auf einen Schimmer der Gewissheit. Wenn wir dies verinnerlichen, sind wir schon auf dem richtigen Weg der Vorbereitung auf Weihnachten und können uns auf den Heiligen Abend freuen. Dann kann unser Glaube neu an der Quelle "tanken" und sich "alle Jahre wieder" des Zuspruchs Gottes vergewissern, der mit der Ankunft Jesu Christi verbunden ist.