Charlie Chaplin und die Zeit

tempi - Bildungskongress in Berlin

14. November 2000


Moderne Zeiten sind Zeiten der Beschleunigung. Das hat bereits Charlie Chaplin in unnachahmlicher Weise zum Ausdruck gebracht. Wer erinnert nicht seinen Kampf mit den riesigen Zahnrädern industrieller Fließbandproduktion und ihren unerbittlichen Zeittakten? Diese flimmernden Schwarz-Weiß-Bilder scheinen einer längst vergangenen und überwunden geglaubten Epoche zu entstammen. Ob das wirklich so ist, soll ein Kongress unter dem Motto "tempi - Bildung im Zeitalter der Beschleunigung" zeigen, den die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am 16. November 2000 in Berlin veranstalten.

Im postindustriellen und an Rohstoffen armen Deutschland wird der Mensch zur entscheidenden Ressource im weltweiten wirtschaftlichen Wettbewerb. Um diese Ressource zu fördern, wurde die Wissens- und Lerngesellschaft ausgerufen. Ihr Sinnbild ist der Computer im Klassenzimmer, der den Zugriff auf das weltweite Wissen ermöglicht. Aber welches Wissen brauchen wir für unsere Zukunft? Wie sollen die Bildungseinrichtungen reagieren? In der Debatte um diese Fragen melden sich die beiden großen Kirchen mit ihrem Bildungskongress zu Wort und halten fest: Bildung ist mehr als Wissen und Lernen. Sie darf sich nicht darin erschöpfen, Menschen für Wirtschaft und Technik fit zu machen.