Trauer um Opfer der Loveparade

"Unsere Fürbitte gilt den Menschen, die jetzt trauern"

25. Juli 2010

Polizeiabsperrung nach Tragödie bei Love-Parade in Duisburg

Präses Schneider erklärte: "Wir sind erschüttert von der Katastrophe in Duisburg und nehmen Anteil am Schicksal derer, die ein fröhliches Fest feiern wollten und ihr Leben auf so tragische Weise verloren haben." Die Fürbitte der Kirche gelte den Menschen, die um die Opfer trauerten, den Verletzten und Geschockten sowie den Einsatzkräften aus Polizei und Rettungsdiensten, die unter den Eindrücken dieser Tragödie litten. "Wir vertrauen auf die biblische Zusage Gottes, dass er denen nahe sein wird, die zerbrochenen Herzens sind, und denen hilft, die ein zerschlagenes Gemüt haben", sagte Schneider.

Bei der Massenpanik am Samstag kamen mindestens 19 Menschen ums Leben, mehr als 300 wurden verletzt. Nach Angaben der Veranstalter wird es künftig keine Love-Parade mehr geben.

Der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck rief die Gemeinden im Bistum Essen auf, für die gestorbenen jungen Menschen zu beten. "Dass so viele junge Menschen, die fröhlich und unbeschwert feiern wollten, ihr Leben verloren haben, erfüllt mich mit großem Schmerz", sagte Overbeck, zu dessen Bistum Duisburg gehört. Er sei in Gedanken und im Gebet bei den Opfern, ihren Angehörigen, Familien und Freunden. Papst Benedikt XVI. versicherte den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme.

Auch bei der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) beteten die Delegierten für die Opfer. "Wir gedenken vor Gott der Menschen, die gestern in Duisburg gestorben sind", hieß es in einem Gottesdienst bei der Vollversammlung in der Stuttgarter Stiftskirche. "Nimm Dich ihrer an und schenke den Angehörigen Trost."

Über die Formen des weiteren Gedenkens würden Absprachen zwischen den Kirchen und der Stadt Duisburg getroffen, kündigte Jens Peter Iven, Sprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland, am Sonntag dem epd. Insgesamt waren in Duisburg 50 kirchliche Notfallseelsorger im Einsatz, die sich vor allem um traumatisierte Augenzeugen und Helfer kümmerten.

Viele Besucher der Love-Parade seien verzweifelt gewesen, weil sie sich vom eigenen Überlebenswillen leiten ließen und über Sterbende hinweg traten, anstatt zu helfen, berichtete Joachim Müller-Lange, Landespfarrer für Notfallseelsorge der rheinischen Landeskirche. Am Ort des Unglücks, an dem viele Menschen Blumen niederlegten und Kerzen abstellten, waren am Sonntag weiterhin Notfallseelsorger präsent.