"Fleißig, fleißig! - Synode endete vorzeitig"

Ergebnisse sollen Langzeitwirkung entwickeln

9. November 2000


Noch vor Ende der regulären "Spielzeit" beendete die Synode der EKD am Donnerstag ihre Beratungen in Braunschweig. Sie absolvierte einen weiteren diskussionsreichen Arbeitstag. Am symbolträchtigen Datum 9. November, dem 62. Jahrestag der Pogromnacht, verabschiedete das Kirchenparlament eine Kundgebung zum Thema "Christen und Juden". 50 Jahre nach der Erklärung der Synode von Berlin-Weißensee hat die evangelische Kirche damit ihr Verhältnis zu den Juden auf eine neue Grundlage gestellt. Neben diese Grundsatzerklärung stellte die Synode eine aktuelle Kundgebung zur jüngsten Serie antisemitischer Ausschreitungen. Es war nur folgerichtig, dass die Synode am Nachmittag ihre Beratungen unterbrach, um an einer Feierstunde an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge der jüdischen Gemeinde zu Braunschweig teilzunehmen. Der Präses der Synode, Dr. Jürgen Schmude, und der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Manfred Kock, legten Kränze nieder.

Eine breite Aufnahme in den Kirchengemeinden und der Öffentlichkeit erhoffen sich die Synodalen auch von der Kundgebung zum Ökumene-Schwerpunktthema "Eins in Christus - Kirchen unterwegs zu mehr Gemeinschaft", die am Nachmittag verabschiedet wurde. Darin betont die Synode unter anderem ihren Willen zu mehr Gemeinschaft mit anderen protestantischen Kirchen, aber auch mit den katholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirchen. Die Synodenausschüsse hatten aus ihren Beratungen am Mittwoch eine Reihe weiterer Beschlussanträge ins Plenum eingebracht, darunter u.a. zur Entschädigung von Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern. Weiterhin wurde auch der Haushalt der EKD für 2001 beschlossen. Das Kirchenparlament trifft sich in genau einem Jahr wieder: vom 4. bis. 9. November in Amberg in der Oberpfalz, dann mit dem Schwerpunktthema Wirtschaftsethik.