„In jedem von uns steckt ein Held“

Nationale Sportwettkämpfe für geistig behinderte Menschen in Bremen

14. Juni 2010

Pascal Genoux, Per Mertesacker und Eduard Merkel sind die Gesichter der Kampagne "In jedem von uns steckt ein Held" in Vorbereitung auf die National Games Bremen 2010, Foto: SOD/Carsten Heidmann

So viele Teilnehmer wie noch nie haben sich zu den bevorstehenden nationalen Sportwettkämpfen für geistig behinderte Menschen in Bremen angemeldet. „4.550 Athletinnen und Athleten kommen zu unseren Special Olympics vom 14. bis 19. Juni“, freut sich der Präsident des Organisationskomitees, Hans-Jürgen Schulke. Zusammen mit Trainern, Helfern, Betreuern und Angehörigen erwarten die Initiatoren etwa 12.000 Gäste.

Durch die Special-Olympics-Bewegung in mittlerweile 180 Ländern der Erde solle behinderten Menschen mehr gesellschaftliche Anerkennung verschafft werden, betonte Schulke. Der Trend zur Teilnahme weist seit Jahren nach oben. Vor zwei Jahren im süddeutschen Karlsruhe waren es noch etwa 3.600 Aktive, bei den ersten deutschen Sommerspielen 1998 in Stuttgart traten rund 1.000 Sportler an.

In Bremen beteiligen sich die Athleten unter dem Motto „In jedem von uns steckt ein Held“ in 20 Sportarten. Die meisten Meldungen liegen für das Fußballturnier vor, gefolgt von der Leichtathletik und den Schwimmwettbewerben. Die Spiele kosten den Angaben zufolge etwa 1,3 Millionen Euro und werden von mehr als 60 Spendern und Sponsoren unterstützt.

Etwa 2.300 Freiwillige werden den Aktiven an den Sportstätten zur Seite stehen oder für Transporte und Verpflegung sorgen. Auch im gesundheitlichen Bereich setzen die Veranstalter Ehrenamtliche ein: Sie unterstützen behinderte Sportler am Rande der Wettkämpfe bei Vorsorgeuntersuchungen, die Ärzte, Zahnärzte, Fußpfleger, Optiker und Physiotherapeuten anbieten.

An der feierlichen Eröffnung am 14. Juni beteiligen sich unter anderen der UN-Sonderberater Willi Lemke und der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach. Die „olympische Flamme“ wird bereits am 12. Juni in Bremen erwartet, nachdem sie von Berlin aus durch acht deutsche Städte getourt ist.

Zum Gesamtprogramm gehören neben den sportlichen Wettbewerben kulturelle Angebote und ein wissenschaftlicher Kongress zur Eingliederung und Förderung behinderter Menschen. So zeigt die evangelische Kulturkirche St. Stephani noch bis zum 18. Juli die Kunstausstellung „Fair Play – Blaumeiers große Sportschau“. 16 Künstlerinnen und Künstler haben für die Ausstellung anlässlich der Special Olympics National Games 23 großformatige Werke geschaffen.

Die „Special Olympics“ finden alle zwei Jahre statt. Die Bewegung kommt aus den USA und wurde dort 1968 durch die Politiker-Familie Kennedy gegründet. Sie ist nach eigenen Angaben die weltweit größte und vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Nach Bremen lädt 2012 München zu den nächsten Sommerspielen ein. (mit epd)