Der Sonntag gehört nach wie vor dem lieben Gott

Der württembergische Landesbischof zum ersten Tag der Woche

01. Dezember 2009


„Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung.“ Das wissen alle Schlagerfans zumindest seit 1973, als Cindy und Bert sich erinnerten, dass sie sich an einem Sonntag bei den Klängen der Musikers aus Athen und ihren Bouzukis gegenseitig das Glück gebracht haben. „Immer wieder sonntags“ laden die Glocken auf den Kirchtürmen landauf, landab zu einer anderen Erinnerung ein. Das weiß der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July: „Für die Christen ist dies der erste Tag, weil es der Tag der Auferstehung Christi ist. Von daher gestalten wir die Woche.“ Dies erklärt der Bischof von 2,3 Millionen evangelischen Christen im Südwesten Deutschlands in der neuesten Ausgabe der Comic-Videoreihe „E-wie evangelisch“.

Auch wenn die Vereinten Nationen weltweit den Montag als letzten Tag der Woche festgelegt haben und in Deutschland (West) seit 1976 sowie in Deutschland (Ost) seit 1969 der Sonntag zum Wochenende gehört, verstehen viele Christen den Sonntag weiterhin als Wochenanfang, denn am ersten Tag der Woche ist Christus auferstanden. Der Sonntag ist auch heute noch in England, Nordamerika und vielen anderen Teilen der Welt der erste Wochentag, auch wenn der Begriff „weekend“ sich im englischen Sprachgebrauch zur Gewohnheit für Samstag und Sonntag geworden ist. Der Samstag als Sabbat, als Ruhetag der Juden ist der siebte Tag der Woche, so wie es in der Schöpfungsgeschichte auch berichtet wird. Der Tag der Auferstehung ist für Christen, egal welcher Konfession, der Tag der Ruhe und des Gottesdienstes. Aufatmen: „Gott, sei Dank, es ist Sonntag!“, so heißt die Kampagne der EKD, die auf die besondere Bedeutung des Sonntags hinweist.

Deshalb kann Frank Otfried July auch selbstverständlich feststellen: „Der Sonntag gehört nach wie vor dem lieben Gott.“ Das bedeute aber nicht nur, dass an diesem Wochentag Gottesdienst gefeiert werde, sondern auch Zeit, Raum und Muße bestehe, sich mit anderen Menschen zu treffen. Denn Gott, so die Begründung des württembergischen Landesbischofs, habe den Menschen den Sonntag geschenkt, damit „wir wissen, dass es gut tut, auch einmal auszuruhen“. Und der neue Berliner Bischof Markus Dröge betont in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur epd die Bedeutung der Sonntagsruhe als "gesellschaftliche und kulturelle Errungenschaft". Verkaufsoffene Sonntage drohten "den Unterschied zwischen Werktagen und Ruhetagen einzuebnen." Menschen bräuchten einen gemeinsamen freien Tag für die Familie, die Begegnung und das Engagement, "sonst zerbricht die Gesellschaft", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

In der Comic-Videoreihe „E-wie-Evangelisch“ erläutern Theologinnen und Theologen wichtige evangelische Begriffe. Produziert werden die Video-Clips vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) im Auftrag der EKD. Zu sehen sind sie allerdings nicht nur auf kirchlichen Internetportalen wie www.ekd.de, www.evlka.de oder auch auf www.evangelisch.de, sondern dort, wo die kurzen Internetfilme zu Hause sind: www.youtube.de und auf anderen Clip-Portalen. Und bei www.hitradioantenne.com gibt es die kurzen Erklärung auch als Audiofassung. Und wer mehr wissen will, findet unter www.e-wie-evangelisch.de ein ganzes Lexikon mit spannenden Erklärungen zu Begriffen des Glaubens. Die ersten sechs Folgen der unterhaltsamen und lehrreichen Reihe gibt es nun auch unter dem Titel „Und was glaubst Du“ beim Lutherischen Verlagshaus Hannover.

DVD "Und was glaubst denn du?"