Der Tod als Tür zu einem Leben in anderer Qualität

Nikolaus Schneider erklärt den Begriff „Tod“

20. November 2009


Der Tod sei eine Tür zu einem anderen Leben. So erklärt Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und stellvertretender Vorsitzender des Rates der EKD den Tod. Im neuesten Comic-Video der Reihe „E-wie-Evangelisch“ wendet sich der Theologe, diesem schwierigen Thema zu: „Wenn man durch diese Tür geht, hat man diese Erde verlassen, und zwar endgültig und für immer.“ In der Comic-Videoreihe „E-wie-Evangelisch“ erläutern Theologinnen und Theologen wichtige evangelische Begriffe. Produziert werden die Video-Clips vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) im Auftrag der EKD. Zu sehen sind sie allerdings nicht nur auf kirchlichen Internetportalen wie www.ekd.de, www.evlka.de oder auch auf www.evangelisch.de, sondern dort, wo die kurzen Internetfilme zu Hause sind: www.youtube.de und auf anderen Clip-Portalen. Und bei www.hitradioantenne.com gibt es die kurzen Erklärung auch als Audiofassung. Und wer mehr wissen will, findet unter www.e-wie-evangelisch.de ein ganzes Lexikon mit spannenden Erklärungen zu Begriffen des Glaubens.

Der Tod ist für Christen allerdings mit der Hoffnung verbunden, dass es hinter der Tür, durch die jeder gehen muss, friedlich und gerecht zugeht: „Es ist auch gut, dass wir irgendwann mal fertig sind und wir sagen können: Das war's!“, weiß Nikolaus Schneider. Nach dem tod hoffen die Christen auf eine „völlig neue Qualität des Lebens bei Gott selbst“.

Im Monat November, bevor mit dem ersten Advent das neue Kirchenjahr beginnt, denken Christen an das Ende des Lebens – ganz im Sinn des alten Psalmverses: „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Nicht nur die durch das Wetter geprägte Stimmung des Novembers ist trist und grau, weiß die Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischöfin Margot Käßmann. In einem Beitrag zum Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr für das Brandenburger Wochenblatt schreibt sie: „Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Ewigkeitssonntag – Fragen nach Umkehr, nach dem Sinn des Lebens stehen im Raum. An diesem Sonntag gedenken wir unserer Toten. Und wir nehmen beides in den Blick: Das Gedenken an die Verstorbenen, das Innehalten und das Erinnern, aber auch die Hoffnung auf die Zukunft, auf Gottes Ewigkeit.

Christinnen und Christen können sich dem Tod stellen. Für sie ist der Totensonntag tatsächlich zugleich Ewigkeitssonntag, weil sie darauf hoffen und daran glauben, dass Gott selbst den Tod überwunden hat. Gott begleitet uns über diese Schwelle hinweg. Von dieser christlichen Hoffnung wollen wir reden, auch und gerade in der dunklen Jahreszeit. Christus ist die Auferstehung und das Leben. Das Leben ist weiter als das, was wir sehen. Bei Gott gibt es ganz andere Zeitabläufe als unsere kurzen oder auch längeren Lebensabschnitte. Gott ist Geborgenheit, und Gott wird eines Tages alle Tränen abwischen, und den Tod wird es nicht mehr geben. Bis dahin lasst uns selbst Tränen abwischen und den Tod ins Leben integrieren, indem wir Menschen in Leiden und Sterben begleiten. Wir wollen uns als Gotteskinder zeigen und eine Spur vom Reich Gottes in dieser Welt legen. Wer vor dem Tod nicht davonlaufen muss, kann engagiert für das Leben eintreten. Er bleibt nicht bei den Toten stehen, sondern weiß etwas von der Ewigkeit.“