Weil Gott uns beschenkt, können wir andere beschenken

Serienschauspieler erklärt das Wort „Vergebung“

16. Oktober 2009


„Vergebung ist ein Geschenk.“ Das ist der Schlüsselsatz, mit dem der Theologe, Schauspieler und Sänger Julian Sengelmann das Wort „Vergebung“ erklärt. Vergebung, so weiß der 27jährige, der unter anderem in der ARD-Serie „Türkisch für Anfänger“ mitgespielt hat, braucht Reue und ist nicht einfach ein daher gesagtes „Sorry, tut mir leid“. Julian Sengelmann erklärt das Wort „Vergebung“ in der neuesten Ausgabe der Comic-Videoreihe „E-wie-Evangelisch“. Diese Reihe wird produziert vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) im Auftrag der EKD. Prominente Vertreter der Kirche und Theologen erklären in dieser Reihe zentrale evangelische Begriffe. Unter www.youtube.com sind die Clips abrufbar. Außerdem ist der aktuelle Clip – wie auch alle davor – bei [tru:] young television, dem Jugendkanal des Fernsehsenders bibel.tv, zu sehen. Eine spezielle Hörfunkversion von "E-wie-evangelisch" wird regelmäßig von Hit-Radio Antenne Niedersachsen ausgestrahlt. Außerdem sind die Videoclips zu kirchlichen Feiertagen und Begriffen unter www.antenne.com, www.ekn.de und www.E-wie-evangelisch.de im Internet zu finden.

Rache sei zwar süß, aber auch gefährlich, weiß der neueste Comic-Videoclip. Christen treten dagegen dafür ein, dass Menschen sich einander vergeben, so wie Gott auch den Menschen vergibt. Schon im Vaterunser, dem wichtigsten Gebet der Christen, ist die an Gott gerichtete Bitte um Vergebung enthalten, verbunden mit der Zusage: „wie auch ich vergebe meinen Schuldigern“. Vergebung braucht es dann, wenn ein Mensch selbst die Erfahrung macht, ohne diese Chance des Neuanfangs in einer Beziehung nicht weiterleben zu können, weiß Julian Sengelmann.

Doch Vergebung ist nicht ausschließlich ein Geschehen zwischen zwei Menschen oder zwischen einem Mensch und Gott. Um Vergebung können auch Völker, Kirchen und andere Gemeinschaften bitten. Tief ins kollektive Gedächtnis hat sich eingespeichert, wie der damalige Bundeskanzler Willi Brandt in Warschau um Vergebung gebeten hat: Mit einem Kniefall vor dem Denkmal für das Warschauer Ghetto. Auch das Schuldbekenntnis, das die evangelische Kirche wenige Monate nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Stuttgart ausgesprochen hat, beinhaltet die Bitte um Vergebung. Die hannoversche Landeskirche hat zusammen mit ihrer Diakonie als erste krichliche Organisation im Oktober die ehemaligen Heimkinder öffentlich um Vergebung gebeten, die in den 50er und 60er Jahren in den Heimen der Kirche und der Diakonie geschlagen und misshandelt wurden.

Zur Bitte um Vergebung gehört die tätige Reue, heißt es im Comic-Videoclip „E-wie-Evangelisch“. Damit gehört dazu auch die Überzeugung, dass dies, was geschehen ist, nie wieder geschehen soll.

Der Videoclip "Vergebung"

Alle Videoclips "E-wie evangelisch"

Stuttgarter Schulderklärung

Erklärung der hannoverschen Landeskirche zur Situation in Heimen der Jugendfürsorge in den 50er und 60er Jahren