Umfrage: Kirche und Web 2.0

Eine Online-Umfrage hilft bei der Entwicklung einer neuen Internetplattform

05. Oktober 2009


Abends um 22.43 Uhr am Schreibtisch im Gemeindezentrum und die Weiterarbeit stockt. So geht es manchem Aktiven in der Kirche. „Woher bekomme ich jetzt die rettende Idee?“ und die Google-Suche liefert zu allem Überdruss nur Unbrauchbares. Ein anderes Mal steht man im Arbeitszimmer nach einer gelungenen Veranstaltung – und keine Seele kann sich mitfreuen. Erkenntnisse über Gelungenes oder Gescheitertes, der brachliegende Erfahrungsschatz ist groß.

Mit einer neuen Internetplattform will die EKD einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Als Service-Angebot soll sie ab Pfingsten 2010 leitenden Aktiven, Ehren- und Hauptamtlichen dazu dienen, kirchliches Erfahrungswissen auszutauschen. Zurzeit befindet sich diese Plattform in der Entwicklungsphase, noch viele Weichen sind zu stellen. Ein erster Schritt dazu wurde auf der Zukunftswerkstatt Kassel 2009 mit der Erprobung eines Vorabmodells getan. Dabei wurden Rückmeldungen in einer Diskussion und über Fragebögen eingeholt. Nun liegt den Machern daran, weitere Stimmen hören zu können.

Neben den beiden Säulen der Sammlung von Erfahrungswissen und der Vernetzung von kirchlich Mitarbeitenden sieht die vorläufige Konzeption bisher fünf verschiedene Kommunikationsformen vor: Ein „Schwarzes Brett“ zum Stellen von Fragen und Anbieten von Materialien, eine „Bunte Wiese“, auf der gemeinsam Ideen für zukünftige kirchliche Projekte entwickelt werden können, eine „Kollegiale Beratung“ für ein geschlossenes, fallzentriertes Gespräch in kleinem Kreis, ein „Storytelling“ zum Berichten von Erlebnissen aus der eigenen Arbeit oder Anschauung und „Good Practice“, in der strukturiert ein Projekt zum Nachahmen geschildert werden kann. Möglicher Zielpunkt der Schilderungen und Diskussionen ist ein gemeinschaftliches „Lexikon kirchlichen Erfahrungswissens von Praktikern für Praktiker“, in dem gelungene Projekte verbunden mit einer Diskussionsseite und einem Materialangebot dargestellt werden könnten.

In dem Forschungsprojekt, das sich die Entwicklung dieser Plattform zum Ziel gesetzt hat, kooperieren die EKD, die FernUniversität in Hagen und das Institut für Wissensmedien in Tübingen (IWM). Das Forschungsprojekt trägt den Arbeitsnamen PATONGO (Patterns and Tools for NGOs) und wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Die Konzeption der Plattform ist noch im Werden und daher benötigt das Entwicklerteam weitere Expertisen und Erfahrungen mit kirchlicher professioneller Kommunikation. Die Teilnahme an der Umfrage auf www.ekd.de/umfrage hilft, dass das Projektteam Bedürfnisse für die kirchliche Praxis deutlicher wahrnehmen kann. Der Fragebogen trägt zum besseren Verständnis des tatsächlichen Kommunikationsverhaltens und der konkreten Kommunikationswünsche haupt- wie ehrenamtlich Engagierter in der evangelischen Kirche bei.

Spielen Sie also mit Ihrer Teilnahme an der Umfrage den „Ball“ an unser Team zurück und tragen Sie so dazu bei, dass das neue Netzwerk ein Treffer wird.