Erinnerung wachhalten - gemeinsam Verantwortung übernehmen

Beitrag zur Entschädigung von Zwangsarbeitern

10. Juli 2000


Seitdem das Schicksal der Zwangsarbeiter in der nationalsozialistischen Zeit wieder neu in Erinnerung gebracht und vor allem im Zusammenhang der Entschädigungsfrage in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert worden ist, ist auch die Frage gestellt worden, in welchem Umfang evangelische Kirche und ihre Diakonie in die Beschäftigung von Zwangsarbeitern verstrickt sind und welche Folgerungen daraus für ihre Beteiligung an der Stiftung zur Entschädigung von Zwangsarbeitern gezogen werden. Die evangelische Kirche und ihre Diakonie haben sich entschlossen, einen Betrag von 10 Millionen DM in die Stiftung zur Entschädigung von Zwangsarbeitern einzuzahlen. Dies soll zum Ausdruck bringen, dass die Aufbringung der Mittel für die Stiftung die gemeinsame Angelegenheit der heutigen Unternehmen, der heutigen BürgerInnen, aber auch weiterer [Nagelkreuz aus Coventry] gesellschaftlicher Kräfte ist. Evangelische Kirche und Diakonie appellieren bei dieser Gelegenheit erneut an die deutsche Wirtschaft, den auf sie entfallenden Anteil zur Finanzierung der Stiftung so rasch wie möglich aufzubringen. Unabhängig von der Entschädigungsfrage dürfen sich die evangelische Kirche und ihre Diakonie nicht mit dem bisherigen, noch ganz unbefriedigenden historischen Kenntnisstand zufrieden geben, die ergeben haben, dass auch in der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie ZwangsarbeiterInnen beschäftigt waren. Deshalb werden die Bemühungen fortgesetzt, die eigene Verstrickung in das Unrecht der Zeit des Nationalsozialismus zu untersuchen. Die Ergebnisse der Forschungen werden, sobald sie vorliegen, publiziert und öffentlich zur Diskussion gestellt. Wir werden auch im Internet darüber berichten.