Kirchen fordern tiefgreifende Reformen

Evangelisch-katholischer Beitrag zur aktuellen Rentendebatte

21. Juni 2000


Über die Zukunft der Alterssicherung sind weite Teile der Bevölkerung beunruhigt. Die einen sehen unmittelbar ihre Sicherung im Alter gefährdet. Die anderen empfinden das System der Alterssicherung als ungerecht und stellen seine Zukunftsfestigkeit in Frage. Das immer größere Ungleichgewicht zwischen Rentenempfängern und Erwerbstätigen, die zunehmende Rentenbezugsdauer, die hohen Beitragssätze und mit ihnen die Belastung der Arbeitskosten, die zunehmende Zahl unterbrochener Erwerbsbiographien, all dies verändert die Grundlagen der gesetzlichen Alterssicherung als einer der Säulen des Sozialstaates. Veränderungen sind nötig. Sie müssen auf lange Sicht angelegt und tiefgreifend sein und dürfen sich nicht auf Reparaturen beschränken. Was jetzt nötig ist, sind Verantwortung und Weitsicht. Mit ihren Überlegungen wollen die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der EKD einen Beitrag zur langfristigen Entwicklung der Alterssicherung und damit zur Zukunftsfähigkeit des Systems leisten. Sie lassen sich dabei von der ausgleichenden Generationengerechtigkeit sowie vom Solidaritäts- und Subsidiaritätsgedanken leiten. Mit ihren Vorschlägen zur solidarischen Alterssicherung sowie zu den notwendigen Ergänzungssystemen versuchen sie, eine Brücke zu schlagen zwischen den grundsätzlichen Überlegungen zur Generationengerechtigkeit und der Ebene konkreter Sozialpolitik.