„Have a good time!“

Bischof Wolfgang Huber: „Mauern zwischen Menschen einreißen“

14. August 2009


In Berlin findet vom 15. bis 23. August 2009 im Olympiastadion die 12. IAAF Leichtathletik-WM statt - das größte Sportereignis dieses Jahres, nicht nur in Deutschland. Die EKD und die Deutsche Bischofskonferenz werden zusammen mit der sportmissionarischen Organisation „SRS - Für Sport. Für Menschen. Für Gott“ ein geistliches Angebot während der Weltmeisterschaft anbieten.

Sportbeauftragter der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz ist Prälat Bernhard Felmberg, der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der EU. Auf die Frage „Was haben die Kirche und die Leichtathletik-WM miteinander zu tun?“ antwortet er: „Die Kirche hat als Wesensäußerung einen Seelsorgeauftrag. Dieser gilt natürlich auch den Sportlern.“

Im Zentrum des kirchlichen Angebots steht die Kapelle im Berliner Olympiastadion. Sie wird während der gesamten Spiele für alle akkreditierten Besucher geöffnet sein - und es werden dort Andachten und Gottesdienste stattfinden. Es ist das erste Mal bei einer Leichtathletik WM, dass im Stadion eine Kapelle zur Verfügung steht.

Prälat Felmberg betont: „Wir haben im Leistungssport immer als Thema den Leistungsdruck. Das Umgehen mit Niederlagen, Verletzungen aber auch mit Siegen ist nicht einfach. Zentral ist dabei das geistliche Angebot. Vielen Sportlern ist es wichtig, vor und nach den Wettkämpfen zu beten, Andachten zu besuchen und Andachten mit dem Pfarrer oder in einer kleinen Gruppe zu sprechen. Das ist im Leistungssport heute schon oft Standard, weil die Sportlerinnen und Sportler merken, dass sie die Entlastung, also die Botschaft des Evangeliums brauchen: Die Zusage, dass man etwas wert ist, auch wenn man nicht auf dem Siegertreppchen steht, ist wesentlich. Die eigene Würde hängt nicht an Sieg und Niederlage.“

Ferner wird in jedem Athletenhotel eine Oase der Stille eingerichtet. Dort gibt es die Möglichkeit zum stillen Gebet, zum seelsorglichen Gespräch oder zur gemeinsamen gottesdienstlichen Feier. Für die Athletinnen und Athleten stehen Sportlerseelsorger zum Gespräch zur Verfügung.

Anlässlich der Eröffnung der Leichtathletik-WM fand am 13. August 2009 ein ökumenischer Gottesdienst im Berliner Dom statt. Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, und der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters gestalteten ihn gemeinsam mit Prälat Felmberg, dem katholischen Sportbeauftragten Hans-Gerd Schütt und Domprediger Friedrich-Wilhelm Hünerbein unter dem Motto "Mit einem Ziel vor Augen". Bischof Huber predigte über 1. Korinther 9, 24-27: Dort zieht Paulus den Vergleich zwischen der „Kampfbahn“ und dem Leben des Christen an sich. Lauft so, dass ihr den Siegespreis erlangt, sagt er. Aber Paulus weist darauf hin, dass wir als Christen nicht in Bewegung sind, um den vergänglichen Siegerpreis zu erringen, sondern den unvergänglichen durch den Glauben zu erlangen.