Globale Wirtschaft verantwortlich gestalten

Synode der EKD tagt ab Sonntag in Bayern

01. November 2001


Die EKD-Synode befasst sich bei ihrer diesjährigen Tagung mit dem Schwerpunktthema "Globale Wirtschaft verantwortlich gestalten". Schon 1991 hat die EKD das Verhältnis von christlicher Ethik und Ökonomie in der Wirtschaftsdenkschrift "Gemeinwohl und Eigennutz" grundlegend bestimmt. Und 1997 haben sich der Rat der EKD und die Deutsche Bischofskonferenz nach einem breit angelegten Konsultationsprozess in einem gemeinsamen Wort zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland geäußert: "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit". Seitdem ist ein beispielloser Prozess der Globalisierung der Wirtschaft erfolgt. Die Globalisierungsgegner haben sich formiert. Die Synode der EKD will anknüpfend an ihre bisherigen wirtschaftsethischen Impulse den Blick schärfen für die Chancen, aber auch für die Verlierer globalen Wirtschaftens. Sie stellt sich den Fragen, wie der notwendige Strukturwandel sozial begleitet werden kann, welchen Beitrag die nationale Wirtschaftspolitik - insbesondere reicher Länder - leisten kann, welche Stärkung internationale Institutionen erfahren müssen, um die notwendige internationale Koordination und sozial verantwortbare weltweite Standards gewährleisten zu können. Die Kirche verfügt bekanntlich über keine anderen ökonomischen Kenntnisse und Einsichten als sie der Gesellschaft überhaupt zur Verfügung stehen. Aber sie kann die Autorität, über die sie in vielen gesellschaftlichen Zusammenhängen nach wie vor verfügt, in die Waagschale werfen, um die Träger der Wirtschaft an die Abhängigkeit ihrer eigenen Interessen vom Gemeinwohl und an ihre wirtschaftsethische Verantwortung zu erinnern. In ökumenischer Gemeinschaft kann sie auf nationaler wie internationaler Ebene Verantwortung für die Schwachen wahrnehmen.