Ökumenischer Besuch im Kirchenamt der EKD

US-Kirchendelegation besucht Deutschland

27. März 2000


Ein intensiver Austausch über die Situation und die Arbeitsschwerpunkte ihrer Kirchen stand am 27. März im Mittelpunkt des Besuches einer 15köpfigen Delegation der Evangelical-Lutheran Church in America ( ELCA) bei der EKD. Die Gäste mit Bischof H. George Anderson (Chicago) an der Spitze wurden im Kirchenamt der EKD in Hannover durch Präsident Valentin Schmidt und Auslandsbischof Rolf Koppe , begrüßt. In einer Pressekonferenz bezog Bischof Anderson unter anderem deutlich Stellung gegen die in einigen US-Staaten nach wie vor verhängte Todesstrafe. Ein Großteil der amerikanischen Öffentlichkeit glaube zwar noch, dass die Todesstrafe ein geeignetes Mittel zur Abschreckung vor schweren Straftaten sei. Es sei jedoch erwiesen, dass ein nicht geringer Teil der Todesurteile zweifelhaft sei.

Eben deshalb habe jetzt z.B. der Gouverneur des Staates Illinois, dessen Hauptstadt Chicago Sitz der ELCA-Kirchenleitung ist, ein Moratorium verkündet, d.h. Todesurteile werden bis auf weiteres nicht vollstreckt. Nach dem Besuch bei der EKD ist die Delegation in den nächsten Tagen zu Gast bei der VELKD und der hannoverschen Landeskirche. Sie besucht auch den im Bau befindlichen ökumenischen Christus-Pavillon auf dem Gelände der Weltausstellung EXPO 2000. Die ELCA hat rund 5,2 Millionen Mitglieder in 11.000 Gemeinden. Sie ist 1988 aus einer Fusion dreier lutherischer Kirchen hervorgegangen.