8. März - Internationaler Frauentag

"Gebt uns Brot und Rosen!"

13. März 2000


Der Internationale Frauentag - ein wichtiger Feiertag in vielen Ländern der Welt. Er wird mit vielfältigen Veranstaltungen begangen. In der Bundesrepublik hingegen ist der Tag wenig bekannt. Immer mehr Frauenverbände, der Deutsche Frauenrat und die Gewerkschaften nehmen diesen Tag aber zum Anlass, die Rechte von Frauen zu thematisieren.

Gerechte Umverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern und Gerechtigkeit für Frauen auf dem Arbeitsmarkt, das sind die Hauptthemen der Veranstaltungen zum 8. März. Ebenso geht es um die Frage einer gerechten Altersversorgung. Die Evangelische Frauenarbeit richtet in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit auf die Situation von Flüchtlingsfrauen.

Die Ausbeutung von Frauen in der Textilindustrie war neben dem Frauenwahlrecht ein wichtiger Anstoß zum Internationalen Frauentag vor 100 Jahren. Frauen arbeiteten in der Industrialisierung 60 bis 70 Stunden pro Woche für einen Hungerlohn. Viele Arbeiterinnen kamen in den USA wegen mangelhafter Sicherheit in den Fabriken um. Daraufhin organisierten sie sich. In Demonstrationen forderten sie "Gebt uns Brot und Rosen". Brot stand für Ernährung, Rosen symbolisierten, dass Nahrung alleine für ein menschenwürdiges Leben nicht ausreicht. 1910 schließlich wurde der 8. März zum Internationalen Frauentag erklärt.

In den ersten Jahren ging es an diesem Tag vor allem um das Wahlrecht für Frauen, aber auch um menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Frauen in der Industrie. Im Zuge der Globalisierung ist auch die Ausbeutung von Frauen wieder eines der dringlichsten Probleme geworden. Die Evangelische Frauenarbeit und weitere evangelische Frauenorganisationen beteiligen sich daher auch an der Clean Clothes Campaign. Diese "Kampagne für saubere Kleidung" fordert von Herstellern, Kleidung ohne Ausbeutung zu produzieren.