Der Fisch auf dem Dach

Religiöse Spurensuche in der Bremer Innenstadt

07. Mai 2009


Zum ersten Mal heißt die Hansestadt Bremen den Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und seine Gäste willkommen. Vom 20. bis 24. Mai findet das große Fest des Glaubens an der Weser statt. Maritim und bunt, weltoffen und herzlich und mit einer frischen Brise will sich die Stadt seinen Gästen zeigen. Der Kirchentag ist Anlass für viele Menschen, diese Stadt kennenzulernen und auch Spuren des Glaubens in der Stadt zu entdecken.

Zu einem besonderen Stadtrundgang hatten der Bremer Alt-Bürgermeister Henning Scherf und Kirchenpräsidentin Brigitte Boehme eingeladen und zeigten allen Interessierten unentdeckte Seiten Bremens. “Der Fisch auf dem Dach“ war der Titel dieser ökumenischen Tour durch die Stadt, die sich vom Marktplatz über den Schnoor bis zum Neuen Museum Weserburg auf religiöse Spurensuche in der Bremer Innenstadt begab. Mit im Gepäck von Hennig Scherf und Brigitte Boehme beim Stadtrundgang war der gleichnamige Stadtführer, der sich auf die Suche danach macht, wie viel Religion außerhalb der Kirchen in der Bremer Innenstadt zu finden ist. Auf einer Strecke vom Bahnhof über den Marktplatz zur Kunsthalle werden religiöse Symbole an ganz weltlichen Orten gezeigt.

Wer dem Stadtrundgang aufmerksam folgt, dessen Blick fällt am Marktplatz auf einige Giebelhäuser. Sucht man die Giebel der Häuser ab, so findet man den Fisch auf dem Haus neben der Raths-Apotheke, dem Haus Am Markt 9.

Was der Fisch auf dem Dach macht, lässt sich nur vermuten. Im Vorgängerhaus befand sich die Gaststube „Zum Jonas“ und in Erinnerung an die Gestalt des biblischen Propheten Jonas, der von einem Walfisch aus Seenot gerettet wurde, setzte man vermutlich den Fisch aufs Dach dieses Hauses.

Das Buch zum Rundgang haben evangelische und katholische Autoren gemeinsam erarbeitet. Es bietet viel Wissenswertes, Geschichten und Anekdoten. Wie kommt die Maus in den Dom? heißt ein Thema oder: Weshalb trägt der Roland einen Engel? Auch wieso am Bremer Rathaus ein Papst ein Kreuz im Hintern hat, wird geklärt, ebenso die Frage, warum man den Sündenfall in einer Einkaufspassage findet.  Auf der vergnüglichen Spurensuche können Stadtwanderer viel Neues entdecken und auf Bekanntes einen neuen Blick werfen.  In Hülle und Fülle finden sie religiöse Bilder und Symbole, wo man sie am wenigsten erwartet, z.B. biblische Geschichten an einer Außenwand einer Kneipe. Auch Neptun, Tiere aus der nordischen Mythologie, Affen, Elefanten oder der Neandertaler spielen hier eine Rolle.

Vom 21. bis zum 23. Mai wird der „Fisch auf dem Dach“ auch einer von fünf Stadtrundgängen sein, die die Bremische Evangelische Kirche drei Mal täglich für ihre Gäste anbietet.

Wer sich vor dem Kirchentag auf eine virtuelle Entdeckungsreise gehen will, kann dies auch schon im Internet unter www.der-fisch-auf-dem-dach.de tun. Ein Fotowettbewerb zum Thema stimmt auch auf den Kirchentag ein. Ob im Internet oder per pedes durch die Gassen der Innenstadt: Bremen ist eine Reise wert, und ganz besonders zum Kirchentag.

Buchhinweis:

Der Fisch auf dem Dach
hg. von Andreas Mertin und Andreas Quade mit Beiträgen von Ottmar Hinz, Thomas Kroll und Wilhelm Tacke ISBN 978-3-8378-4001-8 Edition Temmen, Bremen 2009 12,90 Euro

Der Fisch auf dem Kirchentag

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