"Rassismus erkennen - Farbe bekennen"

Woche der ausländischen Mitbürger startet bundesweit

19. September 2001


Unter dem Motto "Rassismus erkennen - Farbe bekennen" rufen die Kirchen bundesweit zur Woche der ausländischen Mitbürger/Interkulturellen Woche vom 23. bis 29. September 2001 auf. Wegen der Terroranschläge in den USA und ihrer Auswirkungen auf das Klima in Deutschland gegenüber Menschen anderer Herkunft hat der vom Rat der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie berufene Ökumenische Vorbereitungsausschuss folgende Erklärung abgegeben:

"Die Terroranschläge auf Ziele in den USA haben auch das Klima in Deutschland gegenüber Menschen anderer Herkunft verändert. Gerade viele Muslime fühlen sich unter Verdacht und sind in Angst. Die seit Jahren bewährten Beziehungen zwischen Verbänden und Gruppen von Muslimen zu christlichen Gemeinden und Initiativen stehen in der Gefahr, durch ein Klima des gegenseitigen Misstrauens belastet zu werden. Wir stellen anlässlich der Eröffnung der Woche fest: Wir verurteilen jede Form von Terroranschlägen. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir brauchen dabei aber politische Besonnenheit, damit nicht eine Spirale von Gewalt in Gang gesetzt wird, die neue Opfer fordert und Hass und Feindschaften verstärkt. Als Christen fühlen wir uns dem Frieden und der Versöhnung verpflichtet. Menschen muslimischen Glaubens dürfen nicht aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit verdächtigt werden, den Terror zu unterstützen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland und Mitglied des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Woche der ausländischen Mitbürger / Interkulturellen Woche, Dr. Nadeem Elyas, hat in einer ersten Stellungnahme mitgeteilt: 'Wer immer die Hintermänner dieser blutigen Tat sind, beim Islam können sie keine Rechtfertigung für ihre Taten finden. Wer sich Terrorismus, Gewalt und Ermordung unschuldiger Zivilisten als politischen Mittels bedient, kann sich nicht auf den Islam berufen. Wir beten für eine friedliche Welt, die frei ist von Gewalt und Terrorismus.' Die bevorstehende Woche der ausländischen Mitbürger / interkulturelle Woche bietet eine gute Gelegenheit, das Gespräch mit den muslimischen Mitbürgern zu suchen. Wir rufen dazu auf, dass Vertreter der christlichen und muslimischen Gemeinden öffentlich deutlich machen, dass sie sich für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben in unserer Gesellschaft einsetzen wollen."

Eingebettet in diese Interkulturelle Woche ist auch der Tag des Flüchtlings am 28. September.