„Sawadee“ in Deutschland

Thailändische Kirchendelegation besucht Berlin, Hamburg und Wittenberg

25. November 2008


Mit dem traditionellen Gruß „Sawadee“ werden jährlich über 400.000 deutsche Touristen in Thailand willkommen geheißen. Man schätzt, dass etwa 15.000 Deutsche dauerhaft in Thailand leben. In Bangkok gibt es einen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entsandten Pfarrer und eine evangelische Gemeinde unter dem Dach der Church of Christ in Thailand, die mit ca. 100.000 Mitgliedern die größte evangelische Kirche des Landes ist.

Auf Einladung der EKD und des Evangelischen Missionswerkes hat eine siebenköpfige Delegation dieser Kirche unter Leitung ihres Kirchenpräsidenten Pfarrer Virat Koydul vom 19. bis 24. November evangelische Einrichtungen und Persönlichkeiten in Deutschland kennen gelernt.

Zur Delegation zählten auch der Stellvertretende Kirchenpräsident Dr. Banchong Champoowong und der Generalsekretär Pfarrer Sayam Muangsak.

Die Delegationsreise, die mit der Teilnahme am Buß- und Bettagsgottesdienst im Berliner Dom begann, führte die Gäste auch nach Hamburg und Wittenberg, wo Einrichtungen der Mission und der Diakonie und schließlich die berühmten Lutherstätten besuchten wurden.

Bei ihrer Begegnung mit EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte zeigten sich die Besucher sehr beeindruckt von der großen Bandbreite und Einigkeit der deutschen Protestanten unter dem Dach der EKD. In Thailand sei die Zersplitterung der Christen, die nur etwa 1 Prozent der Bevölkerung darstellen, in eine Vielzahl von Kirchen ein schwerwiegendes Problem.

Im Gespräch mit Volker Faigle im Büro des Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesregierung unterstrich Kirchenpräsident Virat Koydul, die Christen seines Landes seien dankbar, dass der Buddhismus in Thailand nicht Staatsreligion sei und dass Christen trotz ihrer geringen Zahl volle Religionsfreiheit genießen.

Der Besuch der Lutherstadt Wittenberg war für die Delegation aus Südostasien trotz der klirrenden Kälte ein besonderer Höhepunkt der Reise. „Christen in Thailand sehen die Evangelische Kirche in Deutschland als ihre Mutterkirche an“ erklärte Generalsekretär Sayam Muangsak. Die Lehre Martin Luthers sei grundlegend für ihre Kirche und der erste Missionar auf thailändischem Boden sei im Jahr 1828 der deutsche Arzt Karl August Gutzlaff gewesen. Er habe nicht nur an der Übersetzung der Bibel in die Tahisprache gearbeitet, sondern auch die Verbindung von christlicher Mission und medizinischer Hilfe deutlich gemacht. Heute unterhält die Church of Christ in Thailand acht Krankenhäuser im ganzen Land. Auf diesem Gebiet sowie im Bereich der theologischen Ausbildung erhofft sich die thailändische Kirche eine stärkere Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchen und Werken.