Die Dimensionen des nachhaltigen Lebenswandels

„Flächendeckende Strategie“ zum Umweltschutz notwendig

03. November 2008


Seit heute ist klar: Wer 3D-Brillen trägt, sieht alt aus. Denn 3-D ist von gestern. 4-D heißt das neue Zauberwort, und das Bemerkenswerte an diesem brandaktuellen Trend zum vierten D: Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) steht ganz an der Spitze. Einen 4-D-Lebenswandel wünschen sich die Mitglieder des Ausschusses, der den Entwurf für die abschließende Kundgebung der Synode zum Schwerpunktthema „Klimawandel – Wasserwandel – Lebenswandel“ formuliert hat. Einen Lebensentwurf, „der sich an den vier Dimensionen Dank, Demut, Denken und Dienst orientiert“.

Denn nicht erst seit heute ist klar: So, wie wir derzeit leben, geht es nicht weiter. Eine Veränderung des allgemeinen Lebensstils aber, die sich an den vier „Ds“ orientiert, kann den notwendigen Wandel bewirken, hoffen die Verfasser des Kundgebungsentwurfes. Das erste D steht für den Dank über die großartige Schöpfung, in der wir leben. D Nummer zwei meint Demut, die Grenzen des Machbaren zu erkennen und „das Lassen zu lernen“. Das dritte D steht für Denken, um Folgen der je individuellen Lebensweise zu reflektieren und „auf die bewusste Begrenzung der eigenen Wünsche zuzugehen“. Schließlich gibt es noch ein D, das auf den Dienst verweist. Dienst soll eine grundlegende Haltung gegenüber der Gemeinschaft sein, die uns trägt. Damit sind politische und gesellschaftliche Verantwortung gemeint.

Ganz entgegen der üblichen Gepflogenheiten löste der Vortrag des Textentwurfs keinerlei heftige Reaktionen im großen Rund der Synodalen aus. Vizepräses Klaus Eberl konstatierte eine ungewöhnlich „große Zufriedenheit“ des Plenums mit dem Kundgebungsentwurf. Die Blumigkeit an der ein oder anderen Stelle möge der Konkretion weichen, wurde vereinzelt gefordert, der Präses der westfälischen Landeskirche, Alfred Buß, plädierte für eine deutlichere Benennung der Adressaten des Textes und – ganz im Sinne des heiligen Augustinus – darüber hinaus die Aktivierung der beiden „lieblichen Töchter“ der Hoffnung: Zorn (über die derzeitigen Zustände) und Mut (um diese zu ändern).

Diese Forderung muss ganz im Sinne von Angelika Zahrnt, der Ehrenvorsitzenden des BUND gewesen sein, die das Einbringungsreferat zum Thema gehalten hatte. Die Zeit der „guten Beispiele und Pilotprojekte“ sei vorbei, konstatierte Zahrnt und drängte auf eine „flächendeckende Strategie“ zum Umweltschutz in allen Landeskirchen der EKD. Die eine oder andere Gemeinde habe zwar schon ein Umweltmanagementsystem eingeführt, gab sie zu. Aber wenn die Einführung solcher Maßnahmen in diesem Tempo weiter ginge, dann dauere ihr das zu lang. Ein bisschen Dampf, so scheint es, will die externe Impulsgeberin der Evangelischen Kirche machen. Dampf - noch so ein „D“. Vielleicht das fünfte, das den Erfolg der Kundgebung komplett macht.



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