Comic-Clip erklärt Rechtfertigung

Start einer neuen Serie: E wie evangelisch

27. Oktober 2008


Was ist Rechtfertigung? Eine spannende Frage, die sich Pfarrerinnen und Pfarrer vermutlich mit der Vorbereitung jeder Sonntagspredigt, besonders aber im Blick auf den Reformationstag stellt. Der Mann auf der Straße weiß, was Rechtfertigung ist: „Wenn ich Sch... gebaut habe und der Richter fragt mich, dann muss ich mich rechtfertigen.“ Den Gedanken nimmt der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber auf, verweist aber nicht auf den, der in der Welt Recht spricht, sondern auf die Liebe Gottes: „Auch wer Sch... gebaut hat, bleibt eine Person mit Menschenwürde, die ihm niemand nehmen kann. Das ist Rechtfertigung und deshalb hat alles Reden über die Würde nur Sinn, wenn wir wissen, die ist in Gott begründet und nicht in meinen Leistungen.“ Das ist umgangssprachlich ausgedrückt, was Martin Luther am 31. Oktober 1517 theologisch zur Diskussion stellte. 95 Thesen hat er an der Schlosskirche zu Wittenberg angehämmert. Er wollte ein theologische Auseinandersetzung innerhalb der katholischen Kirche. Gekommen ist die Reformation mit all ihren Folgen bis heute.

Doch die Frage nach der Rechtfertigung, die reformatorisches Grundverständnis ist, ist für viele Menschen im Hintergrund verschwunden. Was Rechtfertigung ist und warum dies für ein Leben wichtig ist, muss immer wieder neu erklärt werden. Dazu braucht es in der Mediengesellschaft dieser Tage auch Formen, die dem Leben in dieser von Medien geprägten Welt entsprechen: Schnelle Schnitte, kurze verständliche Erklärungen, eine klare, dem Volk verständliche Sprache – und alles darf nur so lang sein, dass sich es junge und jung gebliebene Menschen auf ihren dauerhaften Begleiter – das Handy – laden können.

Mit den E-wie-evangelisch-Videoclips hat die EKD diesen Weg eingeschlagen. Produziert vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) erläutert der Ratsvorsitzende als Comic, was Rechtfertigung bedeutet. In etwa zweieinhalb Minuten wird dieser und zukünftig 25 weitere Begriffe erläutert. ekn habe mit den Videoclips ein „innovatives und zeitgemäßes Format“ entwickelt, ist sich der Medienreferent im krichenamt der EKD, Udo Hahn sicher. Die Comic-Clips seien trotz ihrer Kürze „dazu geeignet, Glaubensfragen kompetent aufzubereiten und den Nutzern wichtige Impulse zu geben“. Die Idee sei entstanden, um für etwaige Handy-TV-Angebote passende Formate zu religiösen Fragen zu bieten. Das Projekt funktioniere aber auch auf anderen Plattformen. So ist die erste Folge des Comic-Clips bereits jetzt bei YouTube, iTunes, Clipfish und auch bei auf www.ekd.de zu sehen.

Gespannt dürfen alle sein, wenn es dann demnächst Erklärungen zum Beten vom Präsidenten des Kirchenamts der EKD, Hermann Barth, oder zum Advent mit dem Generalsuperintendenten von Berlin Ralph Meister geben wird.

Medienpartner dieser Aktion sind neben dem Produzenten ekn auch [true:] young television, der Jugendkanal des von der EKD geförderten Senders Bibel.TV. Ebenso unterstützt wird das Projekt durch Hit-Radio Antenne Niedersachsen, das neben der Hörfunk-Version auf ihrer Homepage auch die Video-Clip-Version präsentieren wird. “. Damit nimmt die Reihe der Comic-Clips eine Idee aus dem Internet auf. Mit www.E-wie-evangelisch.de haben die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ein Internetportal geschaffen, in dem Bergriffe des Alltagslebens und Begriffe des Glaubens von evangelischen Christen persönlich und pointiert erklärt werden.