Erste Entscheidungen bei den Paralympics

Deutsche Athleten gewinnen eine Goldmedaille, 8 Silber- und 3 Bronzemedaillen

09. September 2008


Die erste Entscheidung bei den XIII. Paralympics in Peking, die am Samstagabend, dem 6. September spektakulär eröffnet wurden, ist Sonntag Vormittag im Sportschießen gefallen. Manuela Schmermund von der SG Mengshausen gewann mit dem Luftgewehr die Silbermedaille. „Das war super spannend. In diesem Wettkampf hat sich alles aus den vergangenen Jahren angestaut“, sagte der Trainer Uwe Knapp zufrieden. Manuela Schmermund zeigte sich in der späteren Pressekonferenz überaus glücklich: „Dieses Silber zu erkämpfen war schwieriger als das Gold in Athen.“

Insgesamt sechs deutsche Schwimmer erreichten am ersten Wettkampftag im Wasserwürfel von Peking die Finalläufe. Dabei sicherte Maria Goetze der deutschen Mannschaft die zweite Medaille des Tages. Im Endlauf über 200m Lagen holte die 27-Jährige Silber

Judoka Carmen Brussig war für das dritte Edelmetall im deutschen Paralympicsteam verantwortlich. In der Klasse bis 48 Kg sicherte sich die Schwerinerin in der Trostrunde die Bronzemedaille. Dabei gewann die 31-Jährige ihren Kampf bereits nach nur zehn Sekunden mit einer Ippon-Wertung. „Sie hat die Cubanerin von der Matte gefegt“, jubelte dementsprechend auch ihre Trainerin Carmen Bruckmann.

Aktuell befindet sich Deutschland nach 68 von 472 Entscheidungen mit einer Goldmedaille, 8 Silber- und 3 Bronzemedaillen auf dem 15. Rang im Medaillenspiegel. Das erste deutsche Gold holte Dressurreiterin Britta Näpel am zweiten Wettkampftag.

Gewinner und Verlierer bei den Paralympics finden bei Bedarf seelsorgerlichen Zuspruch von kompetenten Personen: der evangelische Vikar Christian Bode ist Trainer der Tischtennis-Nationalmannschaft und Pfarrer Rainer Schmidt ist als Aktivensprecher und Tischtennisspieler dabei. Beide wurden vom Rat der EKD gebeten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten die seelsorgerliche Präsenz der EKD bei den Spielen zu gewährleisten.

Am vergangenen Sonntag hatte es sich Bundespräsident Horst Köhler nicht nehmen lassen, nach seiner Teilnahme an der Eröffnungsfeier der XIII. Paralympischen Spiele, auch das deutsche Team noch einmal persönlich zu besuchen. Im Paralympic Village von Peking machte sich das Staatsoberhaupt als bekennender Fan der Paralympischen Bewegung einen Eindruck von der
Unterbringung und den Wettkampfbedingungen der deutschen Mannschaft.

Im Anschluss schlenderte Horst Köhler unter anderem mit dem erst 18-jährigen Rollstuhlfechter Christian Andree aus Tauberbischofsheim durch das Dorf und nahm gemeinsam mit der blinden Schwimmerin Daniela Schulte aus Berlin und weiteren Athleten sein Mittagessen in der Main Dining Hall ein. Am Abend war der Bundespräsident dann Gast in der deutschen Botschaft, wo der deutsche Botschafter Michael Schaefer und Staatssekretär Christoph Bergner, als Vertreter des Bundesministers des Innern, die gesamte deutsche Paralympicmannschaft in Empfang nahm.

Am Samstagabend sorgten 91.000 Zuschauer und eine beeindruckend gestaltete Eröffnungsfeier im ausverkauften National Stadion für Gänsehaut-Atmosphäre, die die Lust auf die kommenden zwölf Tage der XIII. Paralympics in der chinesischen Hauptstadt erneut genährt hat. Die Gastgeber zeigten dabei eine spektakuläre Show, die durch die Entzündung der Flamme ihren unbestrittenen Höhepunkt hatte.