Jetzt geht’s los

In wenigen Tagen beginnen die Paralympics in Peking

03. September 2008


Nachdem die 29. Olympischen Sommerspiele am 24. August in Peking zu Ende gegangen sind, beginnen am 6. September, ebenfalls in Peking, die Paralympics, die Weltspiele für Menschen mit körperlichen Behinderungen. Und so hieß es in den letzten Tagen auch für das deutsche Paralympics-Team, sich auf den Weg zu machen!

Für Deutschland treten in Peking 170 behinderte Athleten an, 103 Männer und 67 Frauen. Bei den vergangenen Paralympics in Athen erreichte die deutsche Mannschaft mit 19 Gold, 28 Silber und 32 Bronzemedaillen den achten Platz der Nationenwertung im Medaillenspiegel.

Das deutsche Paralympics-Team wurde am 29. August vor dem Check-in am Frankfurter Flughafen verabschiedet. Vertreter aus Politik und Sport gaben den Sportlerinnen und Sportlern, dem Betreuerstab und den Offiziellen gute Wünsche mit auf den Weg. Karl-Hermann Haack, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, bezeichnete den Sport im Hinblick auf die schwierige Frage nach den Menschenrechten als „Schlüssel für gesellschaftliche Veränderung“. Die niedersächsischen Teilnehmenden wurden kurz davor auch von der Landesbischöfin Hannovers, Margot Käßmann, mit Gottes Segen auf die Reise und in die Wettbewerbe geschickt.

Pünktlich und sicher landete der aus Frankfurt anfliegende Teil des deutschen Teams auf dem Pekinger Flughafen. Anders erging es dem anderen Mannschaftsteil, der aus München nach Peking unterwegs war, da die Maschine aufgrund eines Triebwerkproblems nach zwei Stunden Flug umkehren musste. Die Passagiere stiegen in ein anderes Flugzeug und erreichten Peking mit gut 10stündiger Verspätung, was insbesondere für Rollstuhlfahrer eine große Anstrengung war. Aber zum Glück bleiben noch einige Tage zum Entspannen und zum Akklimatisieren!

Das paralympische Dorf bietet optimale Rahmenbedingungen für das gesamte Team: Großzügig ausgestattete Räume, vielfältiges Essen rund um die Uhr, ein dorfinterner Shuttle-Service um weite Rollstrecken zu vermeiden und dazu eine schöne Gartengestaltung rund um die Häuserblocks sowie auf dem gesamten Gelände. Unzählige Volunteers geben sich alle Mühe, den Wünschen von Trainern und Athletinnen und Athleten gerecht zu werden – eben alles eingespielt durch die olympischen Spiele wenige Wochen zuvor.

Die Trainings- und Wettkampfstätten haben Sportler und Trainer bereits angeschaut und erste lockere Trainingseinheiten absolviert. Im Olympischen Stadion, dem „Vogelnest“, laufen die Vorbereitungen auf die Eröffnungsfeier bereits auf Hochtouren. Die Stimmung zwischen den deutschen Häuserblocks ist gut und die Spannung steigt von Tag zu Tag.

Beeindruckend ist das religiöse Zentrum. Alle Religionen befinden sich nämlich unter einem Dach: Ein Gebetsraum für die Moslems, einen Gottesdienstraum für die Christen und ein kleiner Tempel für die Buddhisten. Leider liegt das religiöse Zentrum weit weg vom deutschen Häuserblock. Der evangelische Kollege einer Pekinger Gemeinde begrüßte mich herzlich und freut sich, dass auch aus Deutschland Theologen mit im Team sind.

Obwohl alles perfekt organisiert ist, es Hilfe schnell und unkompliziert gibt, besteht eine klare Hierarchie, die Kompetenzen sind hier klar verteilt. Und dennoch: Für Viele geht ein Traum in Erfüllung – dabei zu sein, bei den größten Spielen, die der Behindertensport je gesehen hat!

Die Paralympischen Spiele in Peking sind die zweitgrößte Sportveranstaltung der Welt. In 20 verschiedenen Sportarten werden vom 6. bis 17. September 472 Mal Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben. Insgesamt rund 4.000 Athleten aus 150 Nationen treten gegeneinander an. Sie werden von etwa 2.000 Betreuern unterstützt. (mit epd)

EKD-Angebot "Kirche und Sport"

Die offizielle Internetseite der Paralympics 2008 in Peking