Briefmarke wirbt fürs Ehrenamt

Neue Sonderbriefmarke im Kirchenamt der EKD vorgestellt

01. Juli 2008


Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat zur Vorstellung einer neuen Sonderbriefmarke zum Ehrenamt festgestellt: „Die Gesellschaft wäre kälter, wenn es das Ehrenamt nicht gäbe“, Im Kirchenamt der EKD wurde die von Corinna Rogger (Biberach) gestaltete Marke vorgestellt und gleichzeitig die Ausstellung „Zeichen setzen“ über die Geschichte der Sonderpostwertzeichen eröffnet. Er verdanke es seinem Amtsvorgänger Theo Waigel, so Peer Steinbrück, dass die Vorstellung der Sonderpostwertzeichen eine der wenigen Gelegenheiten sei, als Finanzminister nicht über Finanzfragen sprechen zu können. Seit der Auflösung des Bundespostministeriums ist das Finanzressort für die Herausgabe von Sondermarken zuständig.

Diese Marke ist nach den Worten von Peer Steinbrück mit dem Ziel entstanden, das Ehrenamt zu würdigen und zugleich Menschen zum Nachahmen anzuregen. Die Gesellschaft lebe davon, dass Menschen sich über die vorgeschriebenen Pflichten hinaus für andere einsetzten und ihre Zeit dafür opferten, sagte Steinbrück. Der Gegenwert dafür sei die Begegnung mit anderen Menschen und ein größerer persönlicher Radius. Diese wirke sich auch im beruflichen Leben aus: „Auch Arbeitgeber wollen heute wissen, ob sich Jugendliche ehrenamtlich einbringen“, sagte der Minister.

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sprach davon, dass die Vorstellung der neuen Briefmarke einer doppelten Kostbarkeit gewidmet sein. So warb sie dafür, wieder mehr Briefe zu schreiben. "Wer einen Brief schreibt, nimmt sich Zeit", sagte sie in einem Grußwort. Briefe seien deshalb zu einer Kostbarkeit geworden, und Briefmarken wirkten im Zeitalter der elektronischen Kommunikation fast einem Anachronismus gleich: „Hätte der Apostel Paulus E-Mails geschickt statt Briefe, wären sie sicherlich schon gelöscht“, so die Bischöfin. So aber prägten sie die Kirche bis heute. Gerade die Kirche lebe davon, das Ehrenamtliche sie mitgestalteten, verwies das Mitglied des Rates auf die andere Kostbarkeit. Gerade Ehrenamtliche bringen Zeit ein, um für andere Menschen da zu sein.

Die neue Sondermarke zeigt die Gesichter von Menschen dreier Generationen und nennt gesellschaftliche Bereiche wie Sport, Bildung und Kirche, in denen sich Ehrenamtliche engagieren. Sie ist seit Mitte Juni in einer Stückzahl von rund acht Millionen im Handel..

Der Präsident des EKD-Kirchenamtes, Hermann Barth, rief dazu auf, die Sondermarke zum Ehrenamt ausgiebig zu nutzen. "Sie sind wichtige Botschafter", sagte er. Nutzer könnten mir ihr den Wert des Ehrenamtes in breite Kreis hinein vermitteln. Im EKD-Kirchenamt wurde mit der Präsentation die Ausstellung "Zeichen setzen" zur Geschichte der Briefmarke eröffnet.

Ausstellung „Zeichen setzen“

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