Die Basis für eine deutschsprachige Gemeinde steht

Gemeindevorstand in Dubai eingeführt

16. April 2008


Die Gründung einer deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) macht weitere Fortschritte. Nach der Zulassung der Gemeinde durch die emiratischen Behörden im Januar wurde nun in der Osterzeit der Gemeindevorstand im Rahmen eines Gottesdienstes vom zuständigen Referenten im Kirchenamt der EKD, Jens Nieper, eingeführt. Der Gottesdienst fand im Kirchenzentrum der anglikanischen Kirche in Djebel Ali in Dubai statt. In diesem Kirchenzentrum wird die neue Gemeinde auch künftig ihre Gottesdienste feiern.

Nach dem Gottesdienst wurde in einer Gemeindeversammlung der Entwurf der Gemeindesatzung verabschiedet, der Grundlage für einen Partnerschaftsvertrag zwischen der EKD und der neuen Gemeinde in Dubai ist. Solche Verträge mit deutschsprachigen Gemeinden und Kirchen in nicht-deutschsprachigen Gebieten hat die EKD in verschiedenen Regionen der Welt getroffen. Sie regeln unter anderem, wie die EKD Pfarrerinnen und Pfarrer in die deutschsprachigen Gemeinden im Ausland entsendet.

Insgesamt sind etwa 140 Theologinnen und Theologen als Pfarrerinnen und Pfarrer weltweit in den verschiedensten Gemeinden eingesetzt. Sie kümmern sich, um die Deutschen, die in diese Länder ausgewandet sind, aber auch – und dies in vielen Regionen zunehmend – um Menschen, die aus Deutschland auf Zeit in diesen Ländern leben: entsandt von der Bundesregierung, verschiedenen Bildungsinstituten und Firmen arbeiten sie dort und leben mit ihren Familien für einige Jahre in einer fremden Umgebung mit einer anderen Sprache. Die Erfahrung zeigt, dass beten und zählen auch im Ausland am besten in der Muttersprache funktioniert und die evangelische deutschsprachige Gemeinde oft eine der wenigen Anbindungen an die alte Heimat ist – ein Stück Heimat in der Fremde.

Jens Nieper besuchte bei seinem Aufenthalt in der Golfregion auch das benachbarte Abu Dhabi und konfirmierte dort vier deutschsprachige Jugendliche. Die Protestanten dort werden künftig von Dubai aus kirchlich versorgt. Zusammen mit weiteren Gemeindegruppen in den Golfstaaten und der seit über 50 Jahren in Teheran bestehenden evangelischen Gemeinde deutscher Sprache wird ein Modell von „Kirche in der Region“ erprobt: Die Pfarrer von Teheran und Dubai werden künftig nicht nur die Menschen an ihrem Standort bzw. dem zugehörigen Staat betreuen, sondern alle Länder zwischen dem Irak und Oman, Saudi-Arabien und dem Iran pfarramtlich versorgen. So wird im September erstmals ein von der EKD entsandter Pfarrer seinen Dienst in Dubai antreten. Bisher waren dort eine Pfarrerin ehrenamtlich und der Teheraner Pfarrer punktuell tätig.

Die deutschsprachigen evangelischen Gemeinden im Ausland