Religion in der Welt der Wirtschaft

Der christliche Glaube als Ressource und Stabilisator

05. März 2008


Manager sind Symbolgestalten unserer heutigen Wirtschaftsordnung. Im Zeitalter der Globalisierung und zunehmender wirtschaftlicher Ungewissheit richten sich auf sie viele Hoffnungen und Erwartungen, doch genau so häufig sind sie Symbole für Enttäuschungen und werden zur Zielschreibe des Spotts und kritischer Kommentare. In einer unsicheren Umwelt sollen sie stabile Strukturen schaffen, so die Erwartungen vieler. Die Manager sollen dauerhafte Teilhabe möglichst vieler Menschen an Wirtschaft und Gesellschaft sichern.

Dabei wächst die Unüberschaubarkeit wirtschaftlicher Prozesse und damit auf viele, die in der Wirtschaft Verantwortung tragen, auch der Druck, den ständig steigenden Erwartungen gerecht zu werden. Zunehmend suchen wirtschaftlich Leitende nach Möglichkeiten, den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, ohne sich dabei als bloße Stellschraube im System selbst zu verlieren.

Entsprechende Angebote aus dem kirchlichen und christlichen Bereich boomen. Der christliche Glaube bietet Definitionen von guter Leistung und Führung als Dienst an sich und hilft so in schwierigen und ungewissen Situationen lebensgewiss und handlungsfähig zu bleiben, versprechen manche der Angebote. Unübersichtlich wirkt, was da und dort angeboten wird. Mund-zu-Mund-Propaganda beruft sich auf gute Erfahrungen, aber kaum einer fragt bisher nach, was Religion für die Menschen, die täglich Verantwortung in der Wirtschaft tragen, wirklich ausrichten kann, um Menschen langfristig zu stabilisieren und in Situationen der Unsicherheit und Überforderung Hilfe und Leitfaden zu sein.

Anfang April können sich Interessierte die Zeit nehmen, das Feld dessen, was es mittlerweile an Angeboten und Erfahrungen gibt, zu sondieren. Gemeinsam mit Theologen, Soziologen und selbst Betroffenen fragen sie danach, was Religion und der christliche Glaube bewegen und verändern kann. Während dieser Tage sollen ebenso die Themen einer christlich verantworteten Wirtschaft sowie der soziologischen Bedingungen der gegenwärtigen Konjunktur der Wirtschaft angesprochen werden.

Von 7. bis 9. April lädt das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD Akteure im Feld der Aktivitäten zwischen Kirche und Wirtschaft in das Kloster Volkenroda ein. Die Tagung verspricht innovative Impulse für die Begegnung von christlichem Glauben und Führungskräften.