Im Sommer wieder: Ein starkes Stück Leben

Kirchengemeinden können sich für public viewing registrieren

07. Februar 2008


Wenn „Bananenflanke“ und „Abseitsfalle“ wieder geläufige Themen bei der morgendlichen Fahrt zur Arbeit sind, wenn abendliche Termine wieder nach Spielplänen vereinbart werden, wenn selbst die, die das Spiel auf dem grünen Rasen ablehnen, sich über das Knie von Michael Ballack Gedanken machen und die Frage, wer die Nummer 1 ist, diskutieren, hat „König Fußball“ wieder sein Zepter übernommen, und es findet ein großes internationales Turnier statt. Erinnerungen an die Fußballweltmeisterschaft vor zwei Jahren kommen auf: „Deutschland – ein Sommermärchen“, wurde danach getitelt; auch wenn das letzte Spiel der deutschen Nationalmannschaft nicht in Berlin, sondern in Stuttgart stattgefunden hat.

In manchen Kirchengemeinden gehört dazu die Erinnerung an Gemeindefeste oder Männerabende, Konfirmandenunterrichtstunden oder Jugendtreffs, bei denen nicht ausschließlich gesungen, gebetet, diskutiert, gemeinsam gegessen und getrunken wurde, sondern auch im Kreis von vielen eines der Fußballspiele erlebt wurde. „Fußball ist ein starkes Stück Leben“ war das evangelische Angebot während der Fußballweltmeisterschaft 2006 überschrieben. In fast 3.000 Gemeinden wurde zu Veranstaltungen eingeladen, bei denen Fußballübertragungen gemeinsam angeschaut wurden. Dabei wurde Gemeinschaft erlebt oder über faires Verhalten im Sport und im Leben diskutiert. Viele Gemeinden kamen mit dem Sportverein vor Ort ins Gespräch.

In diesem Sommer heißen die Spielorte nicht Hannover, München oder Frankfurt, sondern Genf, Zürich, Salzburg und Wien. Das Kirchenamt der EKD hat – angeregt durch die Anfragen aus den Kirchengemeinden – ein Servicepaket für die Kirchengemeinden geschnürt, das Anfang Februar den Landeskirchen angeboten wird. Ähnlich wie bei der Weltmeisterschaft in Deutschland eröffnet die EKD damit den Kirchengemeinden die Möglichkeit, auch bei der kontinentalen Meisterschaft EURO 2008 in den Nachbarländern Schweiz und Österreich dieses „starke Stück Leben“ in das Gemeindeleben zu integrieren. So wurde die öffentliche Vorführung der Fernsehbilder einer Live-Übertragung der Spiele vom Lizenzgeber gestattet und mit der GEMA eine pauschale Übernahme der entsprechenden Gebühren vertraglich geregelt.

Die Kirchengemeinden müssen für die entsprechende Technik sorgen, eventuell anfallende GEZ-Gebühren bezahlen und ein mögliches Rahmenprogramm gestalten. Beteiligen können sich Gemeinden, die zu einer Gliedkirche der EKD gehören oder Gruppen und Einrichtungen, die im Auftrag der Kirchengemeinde Jugendarbeit anbieten. Die Veranstaltungen müssen grundsätzlich nicht-kommerziell sein, was die Beteiligung von kommerziellen Sponsoren ausschließt. Speisen und Getränke dürfen allerdings angeboten werden.

Kirchengemeinden, die sich für dieses Angebot interessieren, müssen sich bis kurz vor Beginn der EURO 2008 unter www.ekd.de/em registrieren. Dort sind auch weitere Informationen zu finden.