Licht aus Bethlehem – Hoffnung auf Frieden

Kerzenlicht hat viele Botschaften

14. Dezember 2007


Die Sonne geht in diesen Tagen später auf und früher unter, so dass manche Kollegen leicht ins Schimpfen geraten: „Was sind das für Tage, wenn es dunkel ist, wenn ich zum Arbeiten aufbreche, und dunkel, wenn es zurück nach Hause geht.“ Tag für Tag kommt der Kalender dem kürzesten Tag des Jahres näher. Die Sehnsucht nach dem Licht spüren viele in der Winterzeit. So ist das flackernde Licht der Kerzen nicht nur besonders stimmungsvoll, sondern weist weit über einen reinen „Wohlfühlfaktor“ hinaus. Das schummrige Licht der Kerzen ist traditionell ein Hoffnungsträger. In früheren Zeiten galten Kerzen als Abbild der Sonne, deren Rückkehr man um diese Jahreszeit sehnsüchtig erwartete. Und auch die archaische Funktion, seit Menschen gelernt haben, das Feuer zu beherrschen, boten die Flammen nicht nur Licht in dunkler Nacht, sondern auch Schutz und Wärme.

Licht soll auch ein Zeichen für den erhofften Frieden sein: So bringen Pfadfinder ab dem 3. Advent das Friedenslicht aus Bethlehem in die Kirchengemeinden Europas. Vertreter der deutschen Pfadfinderverbände holen das Licht am 16. Dezember in Wien ab. Anschließend wird die Flamme mit dem Zug in über 30 Städte gebracht und dort in Aussendungsfeiern an Kirchengemeinden, Schulen, Krankenhäuser, Seniorenheime, Gefängnisse und Asylbewerberunterkünfte weitergereicht.

Gerade in diesem Jahr gewinne das Licht aus einem Land, in dem die Hoffnung auf Frieden politisch vor neuen Wegen stehe, an Symbolkraft, teilen Pfadfindergruppen mit. Die Aktion steht in diesem Jahr unter der Überschrift "Eine Welt – Eine Hoffnung: Frieden". Das Motto ist angelehnt an das Motto "Eine Welt. Ein Versprechen", unter dem die Pfadfinder in diesem Jahr weltweit das 100-jährige Bestehen der Pfadfinderbewegung gefeiert haben.

Die Aktion Friedenslicht war vor 14 Jahren vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen worden. Seither wird zu Weihnachten ein Licht aus der Geburtsgrotte Jesu nach Wien geflogen und europaweit von Pfadfinderbünden verbreitet. Seit 1994 beteiligen sich auch deutsche Pfadfinder daran.

Doch auch wessen Kerze auch nicht Teil dieser Lichterkette ist, nimmt an der Symbolik des Lichts teil. Wohlriechende Kerzen galten und gelten im kirchlichen Leben für unverzichtbar. Die Kerzen in den Kirchen und in vielen Haushalten verkündigen symbolisch Christus als das „Licht der Welt" und ermahnen die Gläubigen, „vor Liebe zu brennen“ und sich für die Sache Jesu Christi – einer Kerze gleich – „in Liebe zu verzehren“.

Die Aktion "Friedenslicht"