Kreuz und Auferstehung

Zum Osterfest 1998

15. April 1998


Karfreitag und vor allem die Ostertage bilden den zweiten Höhepunkt des Kirchenjahres. Wurde Weihnachten die Geburt Jesu gefeiert, so erinnern die Christen in aller Welt jetzt an sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung. Der Überlieferung nach überschlugen sich am Karfreitag die damaligen Ereignisse. Nach dem Verrat an Jesus in der vorausgegangenen Nacht mußte schnell entschieden werden, weil am Freitagabend der Beginn des Sabbat bevorstand, an dem alles ruhen muß. Unter diesem Zeitdruck wurde - so die Evangelien - an unterschiedlichen Stellen gerichtlich gegen Jesus verhandelt, bevor der aufgestachelte Wille des Volkes seine Hinrichtung forderte. Nach der Exekution wurde der Leichnam noch am gleichen Abend vom Kreuz abgenommen und beigesetzt, damit der Sabbat ungestört anbrechen konnte. Danach hielten sich die panisch erschrockenen und verzweifelten Jünger zwei Tage versteckt.

Nach der biblischen Überlieferung waren dann am Ostermorgen Frauen die ersten, die Jesu Auferstehung entdeckten. Anschließend, so berichten die Evangelien, ist der Auferstandene den Jüngern an unterschiedlichsten Orten begegnet. Für uns alle, die wir an Jesu Auferstehung glauben, heißt dies, daß wir eine Hoffnung haben, die über den Tod hinausreicht. Und wer daran glaubt, kann in der Gegenwart auf Gottes himmlische Zukunft vertrauen. Am Ostermorgen klingt in allen Gottesdiensten der alte Osterruf "Christ ist erstanden". Solches Hoffen auf Gottes Zukunft macht nicht blind für die Gegenwart, sondern es macht den Blick frei für das irdische Leben.

In diesem Sinn wünschen wir Ihnen ein frohes Osterfest.