Dorfkirchen bergen Schätze

Sondermarke zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler

24. Juli 2001


Sommerzeit – Reisezeit. Viele Deutsche verbringen auch in diesem Jahr ihren Urlaub wieder im eigenen Land. Sei es an der Nord- oder Ostsee, im Thüringer oder im Bayerischen Wald oder im Sauerland: So unterschiedlich die Landschaften auch sind, Kirchen prägen das Bild mit. Meist sind die kleinsten unter ihnen die reizvollsten. Alte, seit Jahrhunderten bestehende Dorfkirchen bergen Schätze, die nicht immer auf den ersten Blick ins Auge springen. Ein Grund mehr, sie zu pflegen und zu hegen.

Mit der Pflege ist es allerdings nicht bei all diesen Kirchlein weit her. Zu Zeiten der DDR wurden in Ostdeutschland zahlreiche kleine Kirchen völlig vernachlässigt. Nötige Baugenehmigungen wurden nicht erteilt, am Material fehlte es auch. Im besten Fall wurde provisorisch repariert. Das hatte zur Folge, dass sich viele dieser architektonischen Kleinode baulich in einem äußerst bedenklichen Zustand befinden. Das Gegenprogramm gegen Bauruinen heißt Bewahrung von Baudenkmälern. So gehört es zur Verantwortung einer jeden Generation, dem unersetzlichen Kulturerbe eine Zukunft zu sichern.

Ein Pflegekind dieses Programms ist die Kirche in Canzow nahe der Stadt Woldegk in Mecklenburg-Vorpommern. Die aus dem Jahr 1896 stammende neugotische Kirche machte noch 1996 einen erbarmungswürdigen Eindruck. Durch Zuschüsse des Landesamtes für Denkmalpflege und der Deutschen Stiftung Denkmalpflege (DSD) ist das Kirchlein heute so weit wiederhergestellt, dass sein Bild als gelungenes Projekt die jetzt erschienene Sondermarke „Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler“ ziert. Mit der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ lädt die EKD viele ein, sich an dem Erhalt dieses kulturellen Reichtums zu beteiligen.

Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa)

Die Dorfkirche in Canzow