Bestes Ergebnis eingefahren

Positiver Blick zurück auf die Universiade

24. August 2007


Wohlbehalten ist das deutsche Universiade-Team von den Weltspielen der Studierenden aus Bangkok zurückgekehrt. Mit 25 Medaillen (11 Gold, 5 Silber, 9 Bronze) haben die jungen Athletinnen und Athleten ihr bestes Ergebnis seit 15 Jahren gefeiert  und eine Top-Ten-Platzierung in der Nationenwertung erzielt. Darüber hinaus erreichten zwei Drittel des Teams die Finalwettkämpfe. Die im Vorfeld gestellten Erwartungen wurden mit diesen Spitzenleistungen weit übertroffen. Für zahlreiche Aktive galt die 24. Sommeruniversiade als optimale Vorbereitung für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr.

Doch nicht nur die sportliche Bilanz der Spiele in Bangkok ist Positiv, auch aus kirchlicher Sicht ist herausragendes zu berichten: Dass auch Sportpfarrer zum Team gehörten, ist mittlerweile gute Tradition, auf die der adh (Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband ) Wert legt. Die Arbeitsbedingungen waren für die begleitenden Pfarrer, Thomas Weber für die evangelische Kirche und Hans-Gerd Schütt für die katholische, hervorragend. Mit den übrigen Teammitgliedern zusammen lebten die beiden im Athletendorf. Ihr Alltag in den beiden Wochen war eingebunden in die Organisation des bundesdeutschen Teams und Abläufe der Wettkampftage. So konnten die beiden Geistlichen bereits bestehende Kontakte intensivieren und neue Beziehungen aufbauen. Bei den Fahrten zu den Wettkampfstätten, den gemeinsamen Mahlzeiten, den Ausflügen und abendlichen Medaillenfeiern ergaben sich manch interessante Gespräche über Gott und die Welt.

Die Welt der Sportlerinnen und Sportler besteht zu einem großen Teil aus Training und Wettkampf. In den Gesprächen am Rande erzählen die jungen Leute von ihrem Alltag zu Hause, von ihrer Begeisterung für die Sportart, die sie betreiben. In der Regel wird jeden Tag in der Woche trainiert, manchmal sogar zweimal am Tage, dazwischen das Studium an der Uni – Studium und Sport verbindet die Teilnehmenden bei den Weltspielen der Studierenden. Zwischen Uni und Sporthalle bleibt nicht viel Zeit für Familie und Freundeskreis. Die Doppelbelastung ist eine Herausforderung, geprägt von der Frage: “Was kann ich mit meinem Sport erreichen? Schaffe ich den Sprung an die Weltspitze? Falls ich meine Ziele nicht erreiche, wie kann mein späteres Leben aussehen? Was würde passieren, wenn sich Verletzungen einstellen, die ein weiteres Ausüben des Leistungssports nicht mehr zuließen?” Die Perspektive eines abgeschlossenen Studienganges stellt für viele ein Standbein dar, das Sicherheit gibt. Beim Gespräch über so grundsätzliche Fragen individueller Lebensentwürfe rückt auch die Frage nach der Bedeutung des christlichen Glaubens in das Blickfeld.

An den Wettkampfstätten rechnet man mit Physiotherapeuten und Ärzten, Trainern, Betreuern und Journalisten. Aber mit einem Pfarrer? “Was macht ein Pfarrer? Warum habt ihr diesen Weg gewählt? Hat Kirche heutzutage noch etwas zu sagen?” Diese Anfragen wurde den beiden begleitenden Geistlichen manches Mal gestellt. Für manche Teammitglieder war es eine erste Kontaktaufnahme mit Glauben und Kirche. Andere erzählen von ihren schönen Erinnerung an die Schulzeit im CJD (Christlichen Jugenddorf), von ihren Erlebnissen im Konfirmandenunterricht oder von einem frommen Elternhaus, das eine prägende Wirkung hatte.

Peking 2008, dieses Ziel haben vielen Sportlerinnen und Sportler im Hinterkopf. Ob die Wünsche in Erfüllung gehen? Die Sportpfarrer sind gespannt auf ein Wiedersehen.