Als Geschöpf Gottes ist jedes Kind ein Segen

Evangelische und katholische Kirche eröffnen Woche für das Leben

21. April 2007


Mit einem ökumenischen Gottesdienst im St. Petri­ Dom in Bremen eröffnen die evangelische und katholische Kirche ihre gemeinsame Woche für das Leben 2007. Mit der diesjährigen Woche wird der der dreijährige Zyklus „KinderSegen – Hoffnung für das Leben“ abgeschlossen. Zahlreiche Gottesdienste, Informations­ und Diskussionsveranstaltungen in vielen Landeskirchen und Diözesen, in Akademien, Bildungsstätten und Gemeinden werden in den kommenden Tagen im Rahmen dieser Initiative stattfinden. Bei all diesen verschiedenen Aktivitäten soll auch das Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens im Allgemeinen und der Kinder im Besonderen geschärft werden.

„Mit Kindern in die Zukunft gehen“ lautet das Motto der diesjährigen Woche für das Leben. Anscheinend sei es heutzutage notwendig, eine solche Selbstverständlichkeit zu thematisieren, stellt Landesbischöfin Margot Käßmann zu Beginn dieser Woche fest. Und sie fragt: „Warum wohl ist die Normalität mit Blick auf Kinder verloren gegangen in unserem Land? Wie kann es sein, dass so viele Menschen Kinder nicht mehr als Teil ihrer Lebensplanung sehen? Und wie kann in einem kinderarmen Land auch noch jedes siebte Kind arm sein?“ Politisch werde gestritten um Krippen und ihre Wirkung, um berufstätige Mütter, um Bildungschancen: „Wirklich Mut zum Kind machen allerdings alle diese Debatten kaum“, so die Bischöfin, die Mitglied des Rates der EKD ist. „Und Lust auf Zukunft ist offensichtlich kein Lebensgefühl in Deutschland.“

Die christlichen Kirchen sagen mit der Woche für das Leben: „Kinder sind Teil des Lebens! Macht es doch nicht so kompliziert!“ Es tut einer Gesellschaft gut, wenn sie durch Kinder herausgefordert wird, nur so ist sie beweglich und kreativ. Schottet Kinder nicht ab in Kleinfamilien, sondern heißt sie willkommen in unserer Welt. Hört auf, Klischees und Regeln vorzugeben, sondern freut euch doch schlicht, dass Kinder geboren werden, oft gegen alle ökonomische Vernunft. Und dann steht ihnen bei, den Müttern und Vätern und Kindern und versucht nicht, sie politisch zu etikettieren. Die „Woche für das Leben“ will Mut machen zu Kindern, sie will dazu beitragen, unsere Gesellschaft, unsere Kirche bewusst kinderfreundlich zu gestalten.

Die diesjährige Woche für das Leben stellt den gemeinsamen Weg mit Kindern in den Mittelpunkt. Alle, die mit Kindern leben – Eltern, Familien, Erziehende – stehen in der Verantwortung, den Kindern etwas von dem mitzugeben, was das eigene Handeln bestimmt und was das Leben im Miteinander der Menschen trägt. Diese Perspektive eröffnet Zukunft und begründet die Hoffnung, dass Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit, Mitmenschlichkeit und Lebensfreude für alle möglich sind. Dazu Margot Käßmann: „Als Geschöpf Gottes ist jedes einzelne Kind ein Segen!“

Mit Kindern in die Zukunft zu gehen, heißt auch, mit ihnen zu entdecken und zu erkennen, was Gott dem Menschen zugedacht hat. Christliche Erziehung und Bildung machen vertraut mit der Geschichte Gottes mit den Menschen. In evangelischen und katholischen Einrichtungen für Kinder werden biblische Geschichten erzählt, fröhliche Lieder gesungen, stärkende Gebete gesprochen und festliche Gottesdienste gefeiert. Zum Glauben an Gott wird ermutigt und auch zur Rücksichtnahme auf den Nächsten. Kinder erleben Christsein als Hilfe zum Leben. Sie begegnen in unserem Glaubenszeugnis Gott, der Große und Kleine liebt, der Schwache stärkt und Gerechtigkeit und Frieden will.