Autofasten 2007

Aktion zur Bewahrung der Schöpfung

04. März 2007



Die Passionszeit ist Fastenzeit, traditionell verzichteten Christinnen und Christen in der vorösterlichen Zeit auf Fleisch. Heute steht häufig der Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten im Vordergrund. Fasten ist dabei mehr als der bloße Verzicht auf Essen oder Genussmittel, denn Fasten bezieht den ganzen Menschen mit Geist, Leib und Seele ein. Durch den bewussten Verzicht auf liebgewordene Dinge und Verhaltensweisen können Gewohnheiten neu in den Blick genommen und überprüft werden. Das kann zum Umdenken führen und zur Entscheidung, künftig anders zu leben.

Die Aktion Autofasten, die zum zehnten Mal stattfindet, lädt dazu ein, den Umgang mit dem Auto zu überdenken und neu zu gestalten. Die evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz, die katholischen Bistümer Trier, Mainz und Limburg sowie die evangelische und katholische Kirche in Luxemburg laden zum Autofasten in der Zeit vom 4. März bis 1. April ein. Sie rufen dazu auf, in dieser Zeit möglichst auf das Auto zu verzichten. Dabei gibt es viele Möglichkeiten. Vom zeitweisen Verzicht bei der Freizeitgestaltung, über die völlige Vermeidung von Autofahrten bis zur besseren Organisation der notwendigen Fahrten oder einem bewussten energiesparenden Fahrstil reicht die Palette.

Statt Auto zu fahren, stehen den Teilnehmern an der Aktion verschiedene Möglichkeiten offen: Bus und Bahn zu benutzen, Fahrgemeinschaften zu bilden, sich aufs Fahrrad zu schwingen oder auch Wege zu Fuß zu gehen. Diese Alternativen schonen die Umwelt und tragen zur Bewahrung der Schöpfung bei. Statt alleine im Auto zu sitzen, findet man in Fahrgemeinschaften vielleicht neue Bekannte; Rad fahren oder zu Fuß gehen fördert die Fitness.

Damit das Autofasten einfacher fällt, haben die Kirchen Partner gefunden. Verkehrsverbünde, Verkehrsunternehmen, Fahrradverleiher, Car-Sharing-Unternehmen stiften Tickets oder bieten Aktionsteilnehmern besondere Konditionen.
Unterstützt wird die Aktion auch durch die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland Pfalz, das Ministerium für Umwelt des Saarlandes, die Ministerien für Verkehr und Umwelt des Großherzogtums Luxemburg, Naturschutzbünde und Fahrradklubs.

Das EKD-Ratsmitglied, der rheinische Präses Nikolaus Schneider wirbt ebenfalls fürs Autofasten: "Wer den Wagen stehen lässt und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt oder öfter zu Fuß geht, der tut nicht nur etwas für sich selbst, sondern auch für den Erhalt von Gottes schöner Schöpfung. Denn die Botschaft der globalen Erderwärmung durch die schädlichen Abgase von Autos, Flugzeugen und Industrieanlagen ist unüberhörbar: Mensch, du kannst nicht so weitermachen wie bisher."

Die Veranstalter hoffen, dass nach vier Wochen Autofasten die Teilnehmer gute Erfahrungen gemacht haben und auch nach Aktionsende sich immer öfter entscheiden, das Auto stehen zu lassen.