Jedes Kind ist eine Freude

„Von Anfang an uns anvertraut“ – Woche für das Leben 2006

28. April 2006


"Von Anfang an uns anvertraut. Menschsein beginnt vor der Geburt" – so ist die Woche für das Leben in diesem Jahr überschrieben. Die Zahlen der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland sei alarmierend, hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, schon im Vorfeld der Tagung festgestellt.

Die „Woche für das Leben 2006“ betont die Freude über jedes empfangene und geborene Kind aus. Denn unabhängig von aller Statistik der Geburten und der Schwangerschaftsabbrüche geht es bei jeder einzelnen Schwangerschaft um das Leben eines einmaligen Kindes geht. Vom Beginn der Schwangerschaft an bestimmt das noch völlig unbekannte und zunächst auch kaum erkennbare Kind das Leben zunächst der Mutter und dann der Eltern in vielfältiger Weise mit. Dass die Umgebung sich mit den Eltern freut, gehört dabei zu den elementaren Ausdrucksformen der Humanität. Wer sich mit den werdenden Eltern freuen kann, ändert auch sein Handeln. Das hat zum einen Folgen für die gesetzlichen Rahmenbedingungen und für viele sozialpolitische Fragestellungen. Es gilt aber viel mehr noch für die persönlichen Reaktionen, die in ihrer Summe die gesellschaftlichen Mentalitäten bestimmen. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Vermieterinnen und Vermieter, Professorinnen und Professoren, Nachbarn und Freunde, die neuen Großeltern, Tanten und Onkel sind ebenso gefragt und in der Pflicht wie die Partner selber. Immer sollte die Freude und der Glückwunsch im Vordergrund stehen und die ausdrücklich formulierte Absicht, die kommenden Herausforderungen gemeinsam zu bestehen, sich auf und über das "Abenteuer Kind" zu freuen und auch in Konfliktsituationen gemeinsame, lebensdienliche Lösungen zu suchen.

Dieser Freude korrespondiert die Trauer um jedes Kind, das wegen eines Schwangerschaftskonflikts nicht das Licht der Welt erblicken wird. Dabei hält die evangelische Kirche unmissverständlich daran fest, dass wir das werdende Leben nur mit den Frauen und nicht gegen sie schützen können. Ebenso wichtig ist es festzuhalten, dass einseitige Schuldzuweisungen an die betroffenen Frauen der Vergangenheit angehören müssen. Niemand freut sich über die Entstehung neuen Lebens so sehr wie eine Mutter, niemand leidet unter einem Schwangerschaftskonflikt so sehr wie eine betroffene Frau, niemandem fällt ein Schwangerschaftsabbruch schwerer als der Frau, an der er vorgenommen wird. Schwangere Frauen in Konfliktsituationen verdienen daher unseren uneingeschränkten Respekt, unsere Unterstützung und Stärkung. Natürlich setzen sich viele in der Kirche dafür ein, dass es gelingt, gemeinsam mit den betroffenen Frauen Wege aus dieser Konfliktsituation hinaus zu finden und so eine Entscheidung für das Leben zu ermöglichen. Aber auch dort, wo dies nicht gelingt, stehen Christen an der Seite der Frauen.

Statements in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Woche für das Leben

"Woche für das Leben 2006" im Internet

Gottesdienst zur bundesweiten Eröffnung der Woche für das Leben am 29. April in Stuttgart:

Begrüßung von Bischof Wolfgang Huber

Predigt von Karl Kardinal Lehmann

Statement von Bischof Wolfgang Huber im Pressegespräch zur Eröffnung der Woche für das Leben