Kinder sind ein Glück

Verantwortlich in Familien leben

29. März 2006


„Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes, das wichtigste Glück des menschlichen Lebens und ein Wert in sich selbst.“ Deshalb ist sich der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber sicher, dass kein Kinderwunsch sich damit begründen lässt, die Geburtenrate zu erhöhen oder die Rente zu sichern. „Kinder werden nicht geboren, dass die Reproduktionsrate in Deutschland wieder über 1,35 Kinder pro Frau steigt. Sie werden geboren aus Liebe, ohne weil und wozu.“

Bei zwei Gelegenheiten hat der Ratsvorsitzende noch einmal die besondere Bedeutung der Familie hervorgehoben: In seiner familienpolitischen Grundsatzrede „Familie haben alle“ und zur Ankündigung der Woche für das Leben 2006: „KinderSegen – Hoffnung für das Leben“. Die Erkenntnis, dass jeder Mensch Familie hat, führt zur deutlichen Kritik des im politischen Umfeld ständig wiederholten Satzes, Familie sei dort, wo Kinder sind. Dem stellt der Ratsvorsitzende die Erfahrung gegenüber, dass der Verbund der Familie auch bestehen bleibt, wenn die Kinder längst erwachsen und aus dem Haus sind. Dies zu Ende gedacht, zeigt sich, dass auch Menschen, die allein leben, und Menschen, die keine Kinder haben, zu einem familiären Verbund gehören: „Familie ist immer dort, aber keineswegs nur dort, wo minderjährige Kinder sind. Familie ist immer dort, aber keineswegs nur dort, wo Menschen verschiedener Generationen Verantwortung füreinander wahrnehmen. Familie ist immer dort, aber keineswegs nur dort, wo Menschen verwandtschaftlich füreinander eintreten.“

Doch Wolfgang Huber wünscht allen Menschen, dass sie beglückende Erfahrung machen, mit Kindern zu leben und Kinder zu erleben – sei es als eigene Kinder, als Nichten und Neffen, als Patenkinder oder als Enkel. Ein neues Ja zur Familie sei an der Zeit. Es sollten dafür auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, Familie in Liebe und Freiheit, Verantwortung und Verlässlichkeit zu ermöglichen. Es sei auch deshalb nicht hinzunehmen, dass sich in einer reichen und mit Hilfsmöglichkeiten gut versorgten Gesellschaft die Zahl der Abtreibungen nicht deutlicher zurück gehen würde. Huber rechnete vor, dass in jedem Kindergarten mit fünf Gruppen eine weitere Gruppe für die Kinder hinzu gedacht werden könnte, die wegen eines Schwangerschaftsabbruch nicht geboren wurde. Dabei gelte schwangeren Frauen in Konfliktsituationen uneingeschränkter Respekt, Unterstützung und Stärkung. Gesellschaftliches Ziel müsse sein, dass Frauen nicht in einen solchen Konflikt kommen oder im Konfliktfall sich nicht für einen Abbruch entscheiden müssten.

Die familienpolitische Grundsatzrede des EKD-Ratsvorsitzenden im Wortlaut

EKD-Pressemitteilung zur Vorstellung der Aktion "Woche für das Leben"

Statement des EKD-Ratsvorsitzenden in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Aktion "Woche für das Leben"