Synodennachlese: 25 Jahre Protokoll

Präses bedankt sich für den Mitschrieb Wort für Wort

14. November 2005


Das Präsidium auf der Bühne, daneben das Rednerpult, zusätzlich noch Mikrofone im Saal – das ist die Grundausstattung, wenn die Synode tagt. Knapp 300 Sitzplätze im Plenum und beinahe 200 Menschen haben Rederecht: Hauptvortrag, Diskussionsbeiträge, Aussprache zum Ratsbericht, Geschäftsordnungsanträge, Abstimmungen, Zwischenrufe, Beifall. Vier bis fünf Tage sitzt das Plenum Jahr für Jahr beisammen – und alles, was gesprochen wird, muss aufbewahrt, archiviert werden. Zum einen muss nach einem Jahr nachgeschaut werden, ob die Aufträge der Synode an den Rat oder an das Kirchenamt wirklich so erfüllt wurden, wie es die Antragssteller sich vorgestellt haben, zum anderen soll auch überschaubar sein, wer welche kritische Anmerkung zu den Kürzungsvorhaben im Haushalt gemacht hat. Und wenn in zig Jahren ein Fleißiger eine Doktorarbeit über das Thema dieser Synode schreiben will, muss die Quellenlage stimmig sein.

Im zehn Minutenrhythmus betritt einer von sieben Menschen den Raum, setzt sich an den Tisch unter dem Rednerpult, an dem schon ein anderer sitzt. Dieser andere steht auf und geht hinaus: Alle zehn Minuten der gleiche Wechsel. In der Hand haben die, die kommen, und die, die gehen, Stift und Papier. Sie sprechen kein Wort, mischen sich nicht in die Debatte ein und hören trotzdem gespannt zu. Die meisten der Synodalen kennen die sieben Menschen, die bei keiner Plenumssitzung fehlen. Jedes Jahr mehr oder weniger die gleiche Truppe. Die meisten sind schon 25 Jahre dabei, wenn ein oder eine Präses die Tagung der Synode eröffnet. Wenige Synodale sind so lang dabei, wie das Team, das dafür sorgt, dass Wort für Wort aufgeschrieben, was von anderen gesagt wird.

Wer viele Worte hören muss, soll seine Ohren auch einmal erholen lassen, hat sich die Präses der 10. Synode, Barbara Rinke gedacht und den Protokollanten für 25 Jahre treuen Dienst musikalisches fürs Ohr geschenkt. Musik sei die Stenographie der Gefühle, deshalb sei nach vielen rationalen Worten diese Erholung der Gefühle angesagt.

Es sei „keine ganz leichte Aufgabe“ der Diskussion im Plenum immer zu folgen, aber die Synode wisse, dass sie sich auf die Arbeit dieses Team verlassen könne. Die Protokollanten vom stenographischen Dienst arbeiten „so wörtlich wie möglich, so frei wie nötig,“ lobt die Präses. Sie weiß, dass manche Rednerin, mancher Redner vor dem großen Auditorium ins sprachliche Straucheln kommt, doch das Team, das von München aus der Synode nachreist, bekommt das immer in Griff.

Zur Berichterstattung über die 4. Tagung der 10. Synode der EKD

Beschlüsse der 4. Tagung der 10. Synode der EKD