EKD zieht sich aus Bibel-Projekt zurück

Beteiligung an "Einheitsübersetzung nicht mehr möglich

08. September 2005


Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zieht sich aus einem ökumenischen Bibel-Übersetzungsprojekt zurück. Die Voraussetzungen für die Mitwirkung an der geplanten Überarbeitung der "Einheitsübersetzung" zusammen mit der katholischen Kirche seien nicht mehr gegeben, hat der Rat der EKD erklärt. Nach Abschluss der Revision wird die "Einheitsübersetzung" dann nur noch von katholischer Seite verantwortet und herausgegeben.  Bislang sind die Psalmen und das Neue Testament ökumenische Texte.

Das entscheidende Hindernis für die evangelische Beteiligung ist die vom Vatikan herausgegebene Instruktion über den "Gebrauch der Volkssprachen bei der Herausgabe der Bücher der römischen Liturgie" ("Liturgiam authenticam"). Dieses vatikanische Dokument enthält Kriterien, die von evangelischer Seite nicht mitgetragen werden können, sagte der EKD-Ratsvorsitzende und Berliner Bischof Wolfgang Huber.

Der EKD-Rat bedauert diese Entwicklung, so Huber weiter. Er habe «alle erdenklichen Anstrengungen» unternommen, um das jetzt eingetretene Ergebnis zu vermeiden. Der Ratsvorsitzende erinnerte daran, dass die Einheitsübersetzung in der evangelischen Kirche "gern und mit Gewinn" benutzt worden sei. Auch wenn eine gemeinsame Bibelübersetzung künftig nicht mehr zur Verfügung stehe, bleibe die grundlegendere Gemeinsamkeit davon unberührt: "Die christlichen Kirchen haben denselben biblischen Text."