Evangelische Stimme deutlich und klar vernehmen

EKD, UEK und VELKD unterzeichneten Verträge

01. September 2005


Die EKD bilde eine Gemeinschaft von Kirchen, die im gemeinsamen Zeugnis und im gemeinsamen Dienst miteinander verbunden seien. Dies erklärte der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber am 31. August. Er wies an diesem Tag auf eine doppelte Blickrichtung hin: Der eine Blick ging zurück, denn an diesem Tag vor 60 Jahren wurde die EKD in Treysa (Hessen) gegründet. Der andere Blick richtet sich nach vorn, weil die Verträge, die an diesem Tag zwischen der EKD, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union der Evangelischen Kirchen in der EKD (UEK) geschlossen wurden, ein wichtiger Schritt seien, dass die Stimme der evangelischen Kirche im ökumenischen Miteinander der Kirchen wie in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit deutlich und klar zu vernehmen sei. Der Leitende Bischof der VELKD, Hans-Christian Knuth erinnerte bei der Vertragsunterzeichnung, dass die VELKD als Kirche mit einem gemeinsamen Bekenntnis zwar bestehen bleibe, aber nun in der Gemeinschaft mit reformierten, unierten und lutherischen Kirchen noch näher verbunden sei. Für die UEK betonte der Vorsitzende der Vollversammlung, Landesbischof Ulrich Fischer, dass mit der Vertragsunterzeichnung ein wichtiger Schritt bei der Strukturveränderung im deutschen Protestantismus gegangen werde. So werde es der EKD und ihren Gliedkirchen ermöglicht, ihren Auftrag im 21. Jahrhundert wahrzunehmen.

Hintergrund der Verträge ist: 23 Gliedkirchen sind in der EKD zusammengeschlossen. Acht davon gehören außerdem zur VELKD und 13 Landeskirchen zählen zur UEK. Mit den Verträgen soll nun ab 2007 eine engere Zusammenarbeit begründet werden, die sich unter anderem darin äußert, dass das VELKD-Kirchenamt in Hannover und die Kirchenkanzlei der UEK in Berlin in das EKD-Kirchenamt in Hannover integriert werden. Der EKD-Ratsvorsitzende wiederholte einen Gedanken, den der erste Ratsvorsitzende nach Gründung der EKD, Landesbischof Theophil Wurm, geäußert hat. Er soll gesagt haben: „Keine ideale Lösung. Aber es ist eine Lösung.“ Dazu Wolfgang Huber: Das mag auch eine gute Beschreibung dessen sein, was wir heute tun. Es gibt diejenigen unter uns, die das „Verbindungsmodell“ gern noch weiter vorangetrieben hätten; es gibt die anderen, die befürchten, dass dadurch lutherische, reformierte oder unierte Profile abgeschliffen werden. Uns verbindet aber die Überzeugung, dass wir im Entscheidenden unser evangelisches Profil gemeinsam erkennbar machen können und erkennbar machen müssen.“