Alles hat seine Zeit

Advent ist im Dezember

2. November 2004


Rhythmus gehört zum Leben der Menschen. Es tut gut, mit abgegrenzten Zeiten, mit Rhythmen, die unser Leben gliedern, zu leben. Sie geben Zeit zum Aufatmen, sie geben der Seele Raum zum Innehalten und Entspannen. Es gibt einen Rhythmus des Lebens, einen Rhythmus des Jahres, einen Rhythmus des Tages. Seit Jahrhunderten ist dieser Rhythmus für viele von der christlichen Tradition geprägt.

Gerade die Adventszeit ist eine besondere Zeit des Jahres. Es ist eine Zeit der Einkehr und der Stille, der Vorfreude und der Erwartung. Nach dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) ist für vier Wochen Raum, sich auf Weihnachten vorzubereiten. Doch manche wollen aus den vier Wochen fünf, sechs oder mehr machen. An manchen Orten sind bereits Mitte November Straßen und Geschäfte weihnachtlich geschmückt. Worauf sollen wir uns eigentlich noch freuen, wenn der Lebkuchen schon ab August auf dem Tisch steht, alles immer gleich verfügbar und damit beliebig ist?

"Können Sie noch warten?" auf die Zeit der Vorfreude, darauf, dass die nachdenklich stimmende Dunkelheit des November vom wärmenden Kerzenschein im Advent abgelöst wird? Die Adventszeit mit ihren besonderen Farben und Düften, mit Lichterglanz und Weihnachtsbäckerei braucht ihren festen Rahmen, wenn sie ihre Bedeutung und ihren Sinn nicht verlieren soll. Nur dann können wir wahrnehmen und erleben: "Kommt Zeit, kommt Advent", die Ankunft Gottes.

Mit der Aktion "Advent ist im Dezember" laden die evangelischen Kirchen ein, über den Umgang mit der Zeit nachzudenken, die Stille der Novemberwochen aufzunehmen: Gemeinsam können Menschen das Ende und den Beginn, den Rhythmus des Kirchenjahres neu entdecken.

Zum Internetangebot: www.Advent-ist-im-Dezember.de mit Lexikon zu den christlichen Festtagen