Alte Lebensregeln aktuell gesehen
Ausstellung im Hygienemuseum zu den „Zehn Geboten“
17. Juni 2004
Zehn Freiheiten stellen die zehn Gebote dar, sind sich viele Theologinnen und Theologen einig. Auf dem Berg Sinai soll Moses die zehn Grundregeln des Glaubens und des Lebens direkt von Gott bekommen haben, berichtet die Bibel in ihren ersten Kapiteln. In der Übersetzung des Reformators Martin Luther lernen Konfirmandinnen und Konfirmanden die zehn Gebote: „Du sollst keine anderen Götter haben, nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen, kein falsch Zeugnis reden...“ Viele dieser Regeln haben sich in aktuellen Gesetzen und Ordnungen niedergeschlagen.
Doch so konkret die Zehn Gebote auch Wegmarken für den Lebensweg geben, so deutlich ist in manchen Momenten auch die Frage, was haben die Zehn Gebote uns heute tatsächlich zu sagen. Diesem Thema können Menschen sich auf die unterschiedlichste Art und Weise nähern. Der Frage nach der Aktualität der Zehn Gebote ist aber auch mit Mitteln der Kunst nahe zu kommen. Bei einer Ausstellung im Deutschen Hygienemuseum in Dresden soll vom 19. Juni bis 5. Dezember gezeigt werden, wie 69 internationale Künstler die Zehn Gebote sehen: Nach einer kulturgeschichtlichen Einführung zur Überlieferung der Zehn Gebote fordern die künstlerischen Statements dazu auf, die Gültigkeit tradierter ethischer Werte zu hinterfragen. Konsequent betrachtet die Ausstellung die Zehn Gebote aus einer Gegenwartsperspektive: Ist das Jahrtausende alte Regelwerk der Zehn Gebote in einer durch Globalisierung gekennzeichneten Welt noch bindend? Wie viele Freiheiten kann sich eine Gesellschaft nehmen, ohne Konflikte mit anderen Gemeinschaften zu provozieren? Wie viel Fürsorge und Solidarität sind notwendig, um eine soziale Ordnung nach innen aufrecht zu erhalten? Wie viel Toleranz braucht der Mensch in einer kulturell, religiös und ethnisch vielfältigen Welt?
Begleitet wird die Ausstellung von einer Reihe von Vorträgen, Foren, Diskussionen und Veranstaltungen zur Aktualität der Zehn Gebote.
Die Zehn Gebote
