Konstruktive Partnerschaft von Schulen und Kirche
EKD veröffentlicht Stellungnahme zu Ganztagsschulen
15. Juni 2004
Die evangelische Kirche kann bei der Ausgestaltung von Ganztagsschulen eine konstruktive Partnerschaft anbieten. Auf diese Weise würde ein neuer Bereich von religiöser Bildung entstehen, dessen Bedeutung hoch einzuschätzen ist, so der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, im Vorwort zur EKD-Stellungnahme "Ganztagsschule - in guter Form!". Im Blick auf die Ganztagsschulen ist es für die EKD besonders wichtig, nach den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen zu fragen, aber auch nach Qualitätsstandards der einzelnen Schulen. "Initiativen zur Verbesserung von Unterricht und Schule, Erziehung und Bildung sind aus evangelischer Sicht nachdrücklich zu begrüßen", so die Publikation. Die Kirche ist bereit, sich in ihren pädagogischen Einrichtungen daran zu beteiligen und als Partner das staatliche Bildungswesen zu unterstützen.
Evangelische Kinder- und Jugendarbeit kann das Angebot von Ganztagsschulen ergänzen. Für solche Kooperationsmöglichkeiten sind aber eine gemeinsame Konzeption, eine regelmäßige Evaluation und eine entsprechende finanzielle Ausstattung unerlässlich. Das Profil evangelischer Kinder- und Jugendarbeit müsse dabei durchweg erkennbar bleiben. Die Stellungnahme bemängelt die bislang unzureichende Untersuchung der Defizite im Bildungswesen, auf die Vergleichsstudien hingewiesen haben. Die vorliegenden Befunde geben wenig Aufschluss über eine wirksame Förderung der Kinder und Jugendlichen. "Weitere Ursachenforschung, die sich nicht mit bloßen Leistungsvergleichen begnügt, ist dringend erforderlich." Ganztagsschule brauche ein pädagogisches Konzept.
Ohne zusätzliche finanzielle Mittel seien Ganztagsschulen nicht zu realisieren, so die Stellungnahme. "Einmalige Investitionszuschüsse des Bundes reichen nicht aus." Damit Länder, Kommunen und andere Träger die erhöhten Kosten für die pädagogische Ausgestaltung von Ganztagsschulen aufbringen könnten, müssten sie unterstützt oder an anderer Stelle entlastet werden.
