"Der Apostel der Deutschen"

Vor 1250 Jahren starb Bonifatius

07. Juni 2004


Frohe Botschaft wollte Bonifatius den Friesen bringen: als "Apostel der Deutschen" war er im 8. Jahrhundert in den germanischen Gebieten des Frankenreiches unterwegs, um die Kunde des christlichen Gottes zu verbreiten. Schon als Junge war er in seiner Heimat England ins Kloster gegangen, hatte fleißig studiert und war ein angesehener Gelehrter geworden. Schließlich zog es ihn in der Tradition der Wandermönche aus den schützenden Klostermauern in die Welt hinaus: im Jahr 716 n. Chr. kam er als Missionar nach Friesland.

Sein ambitioniertes Unternehmen scheiterte zunächst am Misstrauen der Friesen. Aber so schnell gab Bonifatius nicht auf. Er kehrte nach England zurück, aber schon 718 war er wieder auf dem europäischen Festland - ausgerüstet mit Auftrags- und Schutzschreiben des Papstes und der Herrscher des Frankenreiches. Mehr als dreißig Jahre war er unermüdlich unterwegs - bis zum 5. Juni 754. Am Ufer des kleinen Flusses Boorne in der Nähe der nordfriesischen Stadt Dokkum hatten Bonifatius und seine Gefährten ihr Lager aufgeschlagen. Im Morgengrauen wurden sie von einer Räubergruppe überfallen. Bonifatius und 51 seiner Begleiter wurden Opfer des mörderischen Überfalls. 

Zwar erwarten protestantische Christinnen und Christen keine Hilfe von Heiligen, weil sich alles Hoffen und Sehnen allein auf Christus richtet. Doch können Menschen wie Bonifatius als Art "Spiegel des göttlichen Erbarmens" dienen, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, in einem Beitrag für die Fuldaer Zeitung. "Gerade in schwierigen Zeiten sendet Gott Menschen, die ihn in glaubwürdiger Weise bezeugen."

Zum RTL-Bibelclip zu Bonifatius