Internet kein virtueller Wilder Westen

Internetbeauftragte tagten im rumänischen Cluj

26. Mai 2004


Ein Internetangebot ohne Bilder wäre wie eine Suppe ohne Salz. Doch oftmals müssen die Nutzungsrechte an den schönsten Bildern teuer erworben werden. Wie unter den zurückgehenden finanziellen Ressourcen die Qualität der kirchlichen Internetauftritte auch für die Zukunft gesichert werden kann, war Thema auf der 9. Tagung der europäischen Internetbeauftragten (European Christian Internet Conference, ECIC) im rumänischen Cluj. "Open content for an open society" war das Motto der Konferenz in diesem Jahr.

'Das Internet ist keine rechtsfreier Raum, kein virtueller Wilder Westen', führte Tom O. Brok, Leiter der Internetarbeit der EKD, in seinem Eröffnungsvortrag aus. Unter den zahlreichen Rechtsbestimmungen sei besonders das Urheberrecht für die Produktion von Multimedia-Anwendungen für das Internet von besonderer Bedeutung. Niemand könne Bilder und Musik frei verwenden, die man einfach im Internet finde.

Die Konferenz diskutierte das Konzept des "open content" als eine mögliche Strategie, die Bestimmungen des Urheberrechts kreativ zu nutzen. Diese Idee geht davon aus, dass Urheber von Texten, Bildern oder Multimedia-Produktionen ihre Werke unter einer sog. open content Lizenz zur freien Verfügung anbieten. Dies würde es vielen Internetbeauftragten auf einfache und oft auch kostenlose Weise ermöglichen, diese Werke auf einer rechtlich abgesicherten Basis im eigenen Angebot zu verwenden. Auch der Austausch von Inhalten unter den Internetbeauftragten soll durch dieses Projekt erleichtert werden. "Mit open content stehen wir wohl am Beginn einer neuen Bewegung", so Ralf-Peter Reimann, Mitglied des Leitungsgremiums der ECIC.

Die jährlich tagende Konferenz ist ein Netzwerk von Beauftragten und Interessierten, das auf europäischer Ebene das Engagement der Kirchen im Internet durch den Austausch von Erfahrungen und Konzepten stärken will.

Weitere Informationen zur ECIC-Tagung