Jerusalem ein Ort der Toleranz

30 Jahre Theologisches Studienjahr

22. Mai 2004


Am Rande der Altstadt von Jerusalem können in jedem Jahr evangelische und katholische Theolgiestudierende zwei anspruchsvolle Semester absolvieren. Dieser besondere "Lernort Jerusalem" stand im Mittelpunkt eines dreitägigen Symposions, mit dem die ehemaligen Studierenden und Dozenten das 30. Jubiläum des "Theologischen Studienjahres Jerusalem" im Festsaal der Universität Bonn feierten.

"Was für Studierende der Forstwirtschaft ein Praktikum im Wald ist, das sei für Theologiestudierende ein Aufenthalt im Heiligen Land", so Pater Laurentius Klein (1928-2002), der 1973 das Studienjahr begründete. Im gemeinsamen Studienhaus Beth Josef auf dem Zionsberg erleben die Studierenden Ökumene hautnah. Die andere Konfession besser kennenzulernen und dabei die eigene Identität wahrzunehmen, prägt den Studienalltag. Ökumene werde damit zu für viele Studierende zu einem "Lebensthema", so der Berliner Kirchenhistoriker, Prof. Christoph Markschies in einem kna-Interview. Das Studienjahr setze damit einen Gegentrend zu dem "neuen Konfessionalismus" der Gegenwart, so Markschies weiter.

Neben den innerchristlichen Akzenten bilden der Dialog mit dem Judentum und mit dem Islam weitere Schwerpunkte des Studienprogramms, das vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst gefördert wird.

In vielen Gastvorträgen lernen die Studierenden die politische Situation im Land besser einzuschätzen. Begleitende Exkursionen laden ein zur Begegnung mit den Stätten der biblischen Erzählungen.

Die vertiefte Kenntnis der religiösen, gesellschaftlichen und kulturellen Facetten des Nahen Ostens prägt die Arbeit der 750 Studierenden nach ihrer Rückkehr aus Jerusalem.  Der "Lernort Jerusalem" entfaltet somit auf Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft seine bleibende Wirkung für Respekt im ökumenischen Miteinander und Toleranz im Dialog der Religionen.

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