"Aufgefahren in den Himmel"

Gedanken zum Himmelfahrtstag 2004

19. Mai 2004


Endlich mal wieder ein freier Tag und dazu noch einen Brückentag frei genommen: So entsteht ein richtig langes Wochenende. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass der Grund für das lange Wochenende der Vatertag sei, den manche Männer – ob Väter oder nicht – mit einem Fass Bier auf einem Leiterwagen wandernd begehen. Weit gefehlt! An diesem Feiertag wird nicht der Väter gedacht. Der freie Donnerstag 40 Tage nach Ostern ist die Erinnerung an die Himmelfahrt Christi.

Im Zeitalter von Raketen, die Menschen zum Mond bringen, und wenn auch noch unbemannten Missionen zum Mars kann der Begriff „Himmelfahrt“ missverstanden werden: Die Christen feiern nicht, dass Jesus – wie auch immer – zum Firmament geflogen ist, wie es manche bildliche Gestaltung aus dem Mittelalter nahe legt. Mit Himmelfahrt wird nach biblischer Überlieferung die Osterzeit abgeschlossen: Am Karfreitag ist Jesus am Kreuz gestorben, am Ostersonntag haben die Frauen entdeckt, dass das Grab leer ist und in der Zeit zwischen Ostern und Himmelfahrt ist der Auferstandene verschiedenen Menschen begegnet, berichten die biblischen Zeugen.

Nun verabschiedet sich Jesus 40 Tage nach Ostern von seinen Jüngerinnen und Jüngern. Dabei wird noch einmal ein entscheidender Gesichtspunkt des Osterereignisses deutlich: Durch Jesu Auferstehung wurde dem Tod die Macht genommen und Jesus wird – nach christlicher Vorstellung – zum Herrn über alle Mächte in der Welt: Er wird zum König und Herrscher, oder wie es im alle Christen verbindenden Glaubensbekenntnis heißt: er „sitzet er zur Rechten Gottes“. Christen feiern an diesem Feiertag, dass es keinen Winkel im Weltall gibt, der seiner Gegenwart oder seiner Herrschaft entzogen werden könnte. Wohin Menschen auch gehen, fahren, fliegen, hält Christus die Hand über alle. Autonome Räume existieren nicht. Jesus Christus ist und bleibt der Herr – das ist der Sinn der Himmelfahrt.

Ein gesegnetes Himmelfahrtsfest wünscht allen Menschen