Materieller Unternehmenserfolg ist nicht alles

Arbeitsplatzsiegel für vorbildliche Beschäftigungspolitik

17. April 2001


Die Initiative "ARBEIT PLUS" der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat das Ziel, in der Öffentlichkeit auf positive Beispiele unternehmerischen Handelns bei der Beschäftigungsförderung aufmerksam zu machen. Die Grundidee zur Initiative ist es, angesichts der hohen Arbeitslosigkeit die Aufgabe der Beschäftigungsförderung durch die Kirche als ein erstrangiges ethisches Ziel ins öffentliche Bewusstsein zu heben. Dabei soll nicht in erster Linie der mahnende Zeigefinger erhoben werden, sondern im Sinne einer positiven Verstärkung durch die Vergabe des Arbeitsplatzsiegels hervorragende Beispiele herausgestellt werden. Das Arbeitsplatzsiegel wird jährlich aufgrund eines Gutachtens vergeben, das durch das Institut für Wirtschafts- und Sozialethik an der Universität Marburg mit Sitz in Frankfurt/m. erstellt wird. An der Vergabe sind neben der Evangelischen Kirche in Deutschland als Initiatorin Vertreter der Arbeitsverwaltung, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sowie der Arbeitswissenschaft beteiligt. Mit dem Siegel ARBEIT PLUS werden Firmen gewürdigt, die im Branchenvergleich überdurchschnittliche Anstrengungen und Leistungen vorweisen können, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu einem Arbeitseinkommen zu verschaffen; und auch eine Stabilität der Beschäftigung zu gewährleisten. Dazu gehört Engagement für Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Anwendung von Qualitätsstandards, die Wettbewerbschancen des Unternehmens verbessern und damit der Arbeitsplatzsicherung zugute kommen. Weiterhin bei der Förderung der Entfaltungschancen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen, z.B. durch flexible Arbeitszeitmodelle, Maßnahmen zur Frauenförderung oder kreative Teilzeitlösungen auch in führenden Positionen. Die Evangelische Kirche will mit der Vergabe des Arbeitsplatzsiegels unterstreichen, dass es Werte gibt, die über den materiellen Unternehmenserfolg hinausgehen, in gewisser Weise ein ethisches Investment, und dass es wertbewusste Unternehmen gibt, die sich dafür hervorragend engagieren.