Dekade zur Überwindung von Gewalt

Kirchen verpflichten sich für die nächsten Jahre auf Schwerpunktthema

05. Juli 2002


In Deutschland leben wir in einer vergleichsweise friedlichen und gesicherten Gesellschaft, in der das Leben einen hohen Schutz genießt. Dennoch wird uns immer wieder bewusst, wie zerstörerisch und schrecklich Gewalt in Gestalt von Kriegen, bewaffneten Konflikten, Umweltzerstörung  und Armut in das Leben vieler Menschen in dieser Welt einbricht. Jede und jeder von uns kann selbst erleben, wie verletzlich das friedliche Zusammenleben ist: dramatische Gewaltakte einzelner, häusliche Gewalt hinter geschlossenen Türen und Ausschreitungen gegen Ausländer bringen uns die Gefährdung durch Gewalt immer wieder nahe. Für den Zeitraum einer Dekade - 10 Jahre - werden sich verschiedene Arbeitsbereiche der Kirchen besonders mit den Ursachen von Gewalt und den Möglichkeiten zur deren Überwindung beschäftigen.

Das Logo der Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt illustriert den Kontext :
Die herzförmigen Hände über der fragmentierten Erde symbolisieren die Notwendigkeit und die Hoffnung, Gewalt zu überwinden. Die gelbe Erde meint die Hoffnung inmitten von Unruhe, während die scharfen Kanten der grünen Form auf die Gefahr hindeuten, in der sich die Welt befindet. Die Schrift um die Erde herum deutet die Dynamik dieser weltweiten Initiative an.

Auf der neu eingerichteten Seite der EKD  www.ekd.de/dov/ werden in den nächsten Wochen Beiträge von interessanten Zeitgenossen und Zeitgenossinnen zur Dekade erscheinen. Den Anfang machen Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann und Präses Manfred Kock.

Margot Käßmann ist eine der Initiatorinnen der Ökumenischen Dekade. Sie geht auf die Geschichte dieser Initiative ein und erklärt: "Die Kirchen sollten sich der Gewaltfrage annehmen, denn sie zerstört Leben, erfülltes Leben, wie es von Gott gewollt ist. Und Jesus selbst hat den Kreislauf durchbrochen".

Manfred Kock, Ratsvorsitzender der EKD, ruft dazu auf: "Gib dich nicht geschlagen! Eigene Gewalt vermeiden, der Gewalt anderer widerstehen, miteinander Gewalt überwinden! " Dort ist nachzulesen, wie im Rahmen der Dekade begonnen worden ist, ganz konkret und in der Nähe und im weltweiten Kontext Schritte zur Überwindung von Gewalt zu gehen.