Vom Fußball inspirieren lassen!

Gemeinsam gewinnen - aber auch verlieren

26. Juni 2002


Die Christen sollten sich nach Ansicht des Präsidenten des Kirchenamtes der EKD, Valentin Schmidt, Hannover, von der gegenwärtigen Fußballbegeisterung inspirieren lassen. Sie sollten wieder das betonen, was ihnen seit jeher wesentlich sein sollte: sich gemeinsam zu engagieren und „auch in Demut Niederlagen hinzunehmen“. Denn was viele Menschen am Fußball begeistere, sei eigentlich seit 2.000 Jahren ein Kennzeichen der Christen, nur rede kaum noch jemand davon: das Gefühl, dass niemand allein ist, und das gemeinsame Einstehen füreinander.

Schmidt selbst ist Fußballfan und Anhänger des Erstligaaufsteigers Hannover 96. Auf die Frage, warum er selbst begeistert vom Fußball sei, sagte Schmidt: „Es ist eine Mannschaftssportart, in der sich Stärken und Schwächen gegenseitig ausgleichen, und jeder weiß, dass man miteinander agieren muss, wenn das Spiel gelingen soll. Es wird gemeinsam gewonnen, aber man verliert auch gemeinsam. Das ist das, was auch viele andere offensichtlich am Fußball fasziniert.“

Ähnliches gebe es schon seit zwei Jahrtausenden in der Kirche - und zwar auf ungleich festerem Fundament. Das Gesetz ihres Gründers, Jesus Christus, werde, wie es im Neuen Testament heißt, erfüllt, wenn einer für den anderen einstehe, die Last des anderen trage. Christen sollten allerdings widersprechen, wenn ständig vom „Fußballgott“ die Rede sei. Schmidt: „Fußballer sind eben nicht unsere wahren Götter. Es gibt nur einen Gott - und der ist auch für die Kahns und Kloses dieser Welt da.“

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