"Glücksversprechen und -verlangen im Kino"

20. Arnoldshainer Filmgespräche vom 24. bis 26.5.2002

06. Mai 2002


Im abendländischen Denken gibt es eine lange Tradition des Verdachts gegen das Glück. Fortuna gilt als launische Göttin, als trügerisch und durch und durch unseriös. Die Religionen wiederum haben die Erfüllung des menschlichen Glücksverlangens ins Jenseits entrückt. Auf diesem Hintergrund ist die Garantie des "pursuit of happiness" für jedermann in der amerikanischen Verfassung einzigartig. Im Kino hat dieser amerikanische Traum eine besonders wirkungsvolle Verbreitung gefunden. So ist das happy end amerikanischer Filme zur weltweit vertrauten Kinoformel geworden, die zugleich ironisiert, als Trivialität verspottet oder gar als Betrug beargwöhnt wird. Glücksbilder und Glücksversprechen des Kinos gehen jedoch weit darüber hinaus. In einem elementaren Sinn ist das Kino auf  Wunscherfüllung angelegt. Die "Arnoldshainer Filmgespräche" werden anhand einschlägiger Filme, darunter auch "Die fabelhafte Welt der Amelie", diskutieren, welche Gestalt das Glück im Kino gefunden hat.