"Zehn Kilo Glück auf dem Bauch"

Behinderte Eltern: Traumziel Vater-Mutter-Kind

18. April 2002


Geistig Behinderte lieben ihre Kinder wie andere Menschen auch. Aber reicht Liebe aus, um eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein? Und wer soll entscheiden, was richtig und wichtig ist fürs Kind?

Auch für geistig behinderte Menschen ist es natürlich, einen Kinderwunsch zu entwickeln. Das Grundgesetz schützt diesen Wunsch, indem es allen Menschen dieselben Rechte garantiert. Dazu gehört auch die Elternschaft, selbst wenn Eltern nicht in der Lage sein sollten, die volle Verantwortung bei der Erziehung ihrer Kinder zu tragen. Laut einer Studie der Lebenshilfe gab es 1993 in Deutschland etwa 1000 geistig behinderte Eltern mit 1360 Kindern. Ein Viertel der Kinder wuchs bei den Eltern auf, weitere 14 Prozent bei nur einem Elternteil. Weitere 20 Prozent wurden adoptiert oder in Pflegefamilien aufgenommen, neun Prozent waren in Heimen untergebracht. Die Untersuchung zeigte eine breite Palette elterlicher Verhaltensweisen - es gab „gute“ und „schlechte“ Eltern. Häufig traten dann besondere Probleme auf, wenn die Kindheit der Eltern durch Gewalt, Missbrauch und Verwahrlosung geprägt war.

In Deutschland ist die Zahl der Einrichtungen, die geistig behinderte Eltern und ihre Kinder betreuen, in den letzten Jahren auf 11 angestiegen. Alle Einrichtungen setzen ein Mindestmaß an Kindesversorgung, eine emotionale Bindungsfähigkeit sowie die Bereitschaft, die professionellen Hilfsangebote anzunehmen, voraus. Dass eine Gefährdung des Kindes ausgeschlossen ist, versteht sich von selbst.

Das Thema "Behinderte Eltern" hat das evangelische Monatsmagazin "Chrismon" in seiner neusten Ausgabe ausführlich behandelt. Wir laden Sie ein zum Weiterlesen und hoffen, dass dieses Thema zu weiteren Gesprächen einlädt.

Zum Themenkomplex in "Chrismon"

Bundesvereinigung "Lebenshilfe"